Kurzkritik: Die Aussprache (Women Talking)

Drama, 2022

Regie: Sarah Polley; Darsteller: Rooney Mara, Claire Foy, Jessie Buckley, Frances McDormand, Ben Whishaw

Worum gehts?
Die Frauen einer abgelegenen Mennoniten-Kolonie werden über Jahre Opfer sexueller Überfälle. Während die angeklagten Männer vorübergehend von der Polizei festgesetzt sind debattieren sie, was zu tun ist. Nichts tun, bleiben und kämpfen, oder die Kolonie verlassen – das sind ihre Optionen. Und es wird schnell klar, dass ihnen trotz der erlebten Grausamkeiten die Entscheidung nicht leicht fallen wird. Nicht zuletzt, weil die Führer der Gemeinschaft ihren Eintritt ins Himmelreich daran knüpfen, dass sie ihren Peinigern vergeben müssen…

Was soll das?
„Women Talking“ basiert auf wahren Begebenheiten, die sich vor ca. 15 Jahren in Bolivien abgespielt haben und dem darauf aufbauenden gleichnamigen Roman von Miriam Toews von 2018. Mit Ausnahme eines männlichen Protokollanten sind die Frauen mehrerer Generationen unter sich. Ihr Austausch geht ans Eingemachte – es steht nichts geringeres zu entscheiden als die Frage, wie sie zukünftig leben wollen.

Taugt das was?
Ja, sehr. Das auf einige Stunden der Entscheidung verdichtete Geschehen wird von der durchweg starken Besetzung getragen. „Die Aussprache“ ist ein recht verkopftes bis philosophisches, aber emotional überzeugendes und berührendes Drama geworden, in dem viel mehr verhandelt wird, als die konkreten Ereignisse der Story.

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

8/10