Kurzkritik: The Whale

Drama, 2022

Regie: Darren Aronofsky; Darsteller: Brendan Fraser, Hong Chau, Sadie Sink, Ty Simpkins

Worum gehts?
Der extrem übergewichtige, einsame Charlie verbringt sein Leben in einem abgedunkelten Apartment in Idaho. Sein Geld verdient er als Dozent von Online-Kursen, Gesellschaft leistet ihm hin und wieder eine Krankenschwester. Als sich seine gesundheitliche Situation zuspitzt sucht er den Kontakt zu seiner entfremdeten 17-jährigen Tochter, während parallel ein junger Mann auftaucht, der nicht aufhören will, Charlie zum Glauben zu bekehren…

Was soll das?
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Samuel D. Hunter. Einziger Schauplatz des Geschehens ist Charlies Wohnung, die er aus praktischen Gründen nicht verlassen kann. Der Blick auf die Hauptfigur ist relativ schonungslos, und in der Darstellung liegt zwangsläufig etwas (zumindest gefühlt) voyeuristisches. „The Whale“ ist wie ein Unfall, bei dem man den Blick nicht abwenden kann – was Regisseur Aronosfky aber dramaturgisch auch eingeplant hat.

Taugt das was?
Ja. Auf dem äußerst schmalen Grad zwischen großen Emotionen und Sentimentalität, die auch mal ins Manipulative überspringt, erzählt „The Whale“ eine berührende Geschichte – die allerdings auch einige Lücken hat. Brendan Frasers Darstellung ist das streitbare Zentrum des Films, und sie überzeugt – auch mithilfe von digitalen Effekten. Stark sind auch die wenigen, aber extrem wichtigen Nebendarsteller.

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

8/10

Ein Kommentar

  1. Sehr schöne Kurzkritik.
    Kann ich nur zustimmen. Gab für mich die letzten Jahre kaum einen Film, der mich emotional so abgeholt hat. Hatte viel erwartet aber die Performance und Inszenierung war noch weitaus besser.

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