Kurzkritik: Judas And The Black Messiah

Drama, 2021

Regie: Shaka King; Darsteller: Daniel Kaluuya, LaKeith Stanfield, Jesse Plemons

Worum gehts?
Chicago, Ende der 60er. Der Kleinkriminelle Bill O’Neil (Stanfield) gerät ins Visier des FBI. Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, erklärt er sich bereit, für den Agenten Roy Mitchell (Plemons) die lokale ‚Black Panther‘-Bewegung zu unterwandern. Deren charismatischer Chef Fred Hampton (Kaluuya) ist dem FBI schon länger ein Dorn im Auge. Als die Gewalt zwischen Polizei und den ‚Panthers‘ eskaliert, muss Bill sich entscheiden, auf welcher Seite er steht…

Was soll das?
„Judas And The Black Messiah“ erzählt die Geschichte zweier junger schwarzer Männer, die unter völlig verschiedenen Vorzeichen in denselben Kampf geraten. Eingerahmt wird das Geschehen von einem Fernsehinterview, in dem O’Neal Jahre später Stellung zu seiner Rolle bezieht. Hierzulande dürfte der Ausgang der Geschichte eher unbekannt sein, deshalb lasse ich den lieber unerwähnt.

Taugt das was?
Ja, der Film ist eine weitere spannende und stark gespielte ‚Black History Lesson‘, wie sie aktuell quasi in Serie produziert werden („The Trial of the Chicago 7„, „One Night in Miami„, „Mangrove„). Auch hier empfiehlt sich eine gewisse Vorbildung, die man sich z. B. über die genannten Filme aneignen kann. Die Verbindung zwischen geschichtlicher Aufarbeitung und O’Neals persönlichem Drama ist gelungen, „Judas And The Black Messiah“ kommt zudem trotz des brisanten Themas (und der klar erkennbaren Haltung des Films dazu) nicht wie ein trockener Lehrfilm daher.

Wo kann ich das gucken?
Hierzulande aktuell noch nicht, in den USA ist der Film bei HBO Max angelaufen. Ob es bis zum Deutschland-Start von HBO Max (irgendwann in der zweiten Jahreshälfte) dauert, bis der Film hier zu sehen ist, vage ich zu bezweifeln – die ein oder andere Oscarnominierung scheint möglich, da wird sicher eine zeitnahe Lösung angestrebt…

7/10