Kurzkritik: John Wick – Chapter 4

Action, 2023

Regie: Chad Stahelsky; Darsteller: Keanu Reeves, Bill Skarsgard, Shamier Anderson, Laurence Fishburne, Ian McShane, Donnie Yen

Worum gehts?
John Wick eskaliert seinen Beef mit den Vertretern der ominösen ‚Hohen Kammer‘, indem er den ‚Ältesten‘ abmurkst. Was wiederum den ‚Marquis‘ auf den Plan ruft, der Wick mit allen Mitteln zur Strecke bringen will. Die Figuren ballern, prügeln und metzeln sich an diversen Schauplätzen, inbesondere in Berlin und Paris.

Was soll das?
Ich erinnere mich dunkel, dass „John Wick“ damit anfing, dass Reeves als Killer im Ruhestand durch russische Gangster, die seinen geliebten Hund umbringen, zum Berserker wird und es sich dabei irgendwie mit seinem ehemaligen „Arbeitgeber“ verscherzt. Da kamen immer mehr schillernde Figuren aus dem Untergrund-Netzwerk dazu, nebenbei erfand die Reihe eine Form des Schusswaffen-Nahkampfes, die unfassbar stylish rüberkommt, aber streng genommen wirklich komplett schwachsinnig ist. Zu ernst haben sich die Filme nie genommen, aber konsequent an den eigenen Qualitäten gearbeitet und die Latte mit jedem Film etwas höher gelegt. Mit „John Wick – Chapter 4“ ist nun der Höhepunkt erreicht.

Taugt das was? [SPOILERS]
Ja. Als ich gesehen habe, dass der vierte Teil der Reihe knapp drei Stunden lang ist, war ich nicht so recht sicher, ob das Not tut. Aber die Macher haben sich schon was dabei gedacht. Sie feiern hier ausgiebig alles, was die Reihe so erfolgreich gemacht hat, noch mal intensiv und mit fettem Budget ab. Und beenden die Saga dann – nach einem äußerst gelungenen Duell als Showdown – relativ kurz angebunden, lassen die Titelfigur sterben und beerdigen sie ohne überschwänglichen Pathos. Damit findet diese erbarmungslose Dauer-Ballerorgie tatsächlich ein würdiges „Ende“ (eine Serie und ein Spin-Off sind bereits geplant).

Wo kann ich das gucken?
Vielleicht noch in einigen Kinos, und sicher sehr bald per „Video on Demand“.

8/10