Kurzkritik: House of the Dragon (Staffel 1)

Fantasy/Drama, 2022

Creators: Ryan J. Condal, George R. R. Martin ; Darsteller: Paddy Considine, Olivia Cooke, Matt Smith, Emma D’Arcy

Worum gehts?
König Viserys Targaryan sitzt auf dem eisernen Thron. Weil er die Hoffnung auf männlichen Nachwuchs aufgegeben hat, erklärt er seine Tochter Rhaenyra zur legitimen Thronfolgerin. Das kommt nicht bei allen Untergegebenen und Verbündeten gut an. Die Lage im Königshaus verkompliziert sich bald noch weit darüber hinaus – ein Erbfolgekrieg scheint unausweichlich zu sein…

Was soll das?
„House of the Dragon“ ist das bisher einzige Spin-Off zu „Game of Throne“, das es in die Produktion geschafft hat. Das Prequel spielt knapp 200 Jahre vor Beginn der ursprünglichen Serie. Es dreht sich so ziemlich alles um den aschblonden und inzestuösen Targaryen-Clan und seine Drachen, aber auch die anderen bekannten Häuser sind mit von der Partie. Die Allianzen, Abneigungen und Machtkonstellationen wechseln dabei regelmäßig, und die Konflikte erfassen immer mehr auch die jüngeren Generationen.

Taugt das was?
Ja. Die Serie holt die Fans von „GoT“ visuell und inhaltlich ziemlich zielsicher ab, die Besetzung ist stark, das Szenario weitestgehend mindestens solide entwickelt.

Allerdings fehlen auch drei Elemente, die selbst Fantasy-Muffeln wie mir damals große Freude bereitet haben: Der Humor ist leider nahezu vollständig verschwunden, und auch die Vielfalt der Schauplätze und Personen ist massiv reduziert. In diesen Disziplinen könnte „House of the Dragon“ potentiell künftig noch zulegen – oder womöglich gänzliche andere Stärken an den Tag legen

Was natürlich auch fehlt, das ist der „Zauber des Anfang“, das Überraschungsmoment dieser ungewöhnlichen Mischung aus Shakespeare, Erotik-Drama, Schlachten-Epos und Zombiefilm.

Wo kann ich das gucken?
Bei Sky bzw. Wow (oder wie auch immer das alles heisst, ich steige nicht durch…).

7/10