Kurzkritik: The Patient (Miniserie)

Creators: Joel Fields, Joseph Weisberg; Darsteller: Steve Carrell, Domhnall Gleeson, Linda Emond

Worum geht’s?
Sam (Gleeson) ist ein gestörter junger Mann, der seinen Therapeuten Alan (Carrell) entführt, damit der ihm 24/7 zuhause zu Diensten sein kann. Eine Therapie hat Sam, der als Kind von seinem Vater schwer misshandelt wurde, auch dringend nötig, schließlich bringt er regelmäßig Menschen um, deren Verhalten ihm gegen den Strich geht. Während Alan versucht, das Beste aus der „Zwangstherapie“ zu machen, beginnt er seine eigene jüngere Vergangenheit kritisch zu hinterfragen – insbesondere die Beziehung zu seinem Sohn.

Was soll das?
„The Patient“ hätte ein düsterer Serienkiller-Thriller werden können, oder auch eine rabenschwarze Komödie. Mit einem von beidem hatte ich gerechnet. Tatsächlich ging die Show dann überraschend einen anderen, leiseren und ernsthafteren Weg.

Taucht das was?
Unbedingt, es braucht aber einige Folgen, bis die Serie zu sich selbst findet. Aus dem gelinde gesagt sehr zugespitzten Szenario entwickelt sich eine Story, die trotz einiger Spannungs- und Schockmomente stark an ihren Figuren interessiert ist. Insbesondere Carrell überzeugt und wandelt sich in seiner Rolle – unter anderem in imaginären Supervisionsgesprächen – von Seelenklempner im Überlebensmodus zum trauernden Ehemann und Vater in der Sinnkrise.

Wo kann ich das gucken?
Vermutlich in Kürze bei Disney+.