Kurzkritik: Der Gesang der Flusskrebse

Drama, 2022

Regie: Olivia Newman; Darsteller: Daisy Edgar-Jones, Taylor John Smith, David Strathairn

Worum gehts?
Um Kya, ein Mädchen bzw. eine junge Frau, die Mitte des 20. Jahrhunderts im Marschland und den Sümpfen von North Carolina aufwächst. Von den Bewohnern der benachbarten Kleinstadt nur ‚marsh girl‘ genannt wird Kya Stück für Stück von ihrer Familie verlassen und muss sich früh alleine durchschlagen. Als sie älter wird, beginnen einige junge Männer, sich für sie zu interessieren – von den zwei zentralen Romanzen führt eine zu einem Todesfall, für den sich Kya vor Gericht verantworten muss.

Was soll das?
„Der Gesang der Flusskrebse“ ist eine recht werkgetreue Verfilmung von Delia Owens gleichnamigen Bestseller. Geändert hat sich die lediglich die Reihenfolge der Erzählung und – wenn ich mich recht entsinne – das Ende, das an zentraler emotionaler Stelle etwas „happier“ geraten ist.

Taugt das was?
Joa. Die Probleme des Films sind auch die des Buches. Es mangelt nicht an interessanten Themen und Motiven (Ausgrenzung, Rassismus, Armut, Trauma), aber sie werden nicht wirklich entwickelt. Die Story konzentriert sich auf den märchenhaft-sentimentalen Teil und die Krimi- und Gerichtshandlung (bei der aber im Vergleich zum Buch ein paar wichtige Details fehlen). Es bleibt ein gefälliges Drama übrig, was nicht viel falsch macht, weil es nichts wirklich Bemerkenswertes probiert. Den Darstellern ist dabei kein Vorwurf zu machen, und auch visuell kann „Der Gesang der Flusskrebse“ überzeugen.

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

6/10