Kurzkritik: Memoria

Drama, 2021

Regie: Apichatpong Weerasethakul; Darsteller: Tilda Swinton, Elkin Diaz, Jeanne Balibar

Worum gehts?
Die Britin Jessica (Swinton) reist durch Kolumbien, und beginnt ein seltsames dumpfes, klopfendes Geräusch zu hören. Sie bemüht sich, dem Ursprung auf die Spur zu kommen.

Was soll das?
„Memoria“ ist eine meditatives Arthouse-Drama, dass an Eindrücken und Phänomenen mehr interessiert ist als an Erklärungen oder gar einem Plot. Der Film folgt seiner Hauptfigur, die in einigen zentralen Szenen (meist in einer einzelnen oder sehr wenigen Einstellungen abgedreht) Unterhaltungen führt. Der Film säht leise Zweifel an Jessicas Wahrnehmung, geht aber weder in die Richtung „unreliable narrator“ noch „Mindfuck“.

Taugt das was?
Ja, „Memoria“ erschafft mit seiner ruhigen, intensiven Erzählung eine faszinierende Atmosphäre, in der zu keiner Zeit vorhersehbar ist, wohin sich die Geschichte entwickelt. Für mich hat der Film ganz wunderbar das etwa einmal im Quartal auftauchende Verlangen nach einem Bruch mit den klassischen Traditionen moderner Filme und Serien erfüllt. Und an das schwer zu beschreibende Ende werde ich mich noch sehr lange erinnern können.

Wo kann ich das gucken?
Ab Mai im Kino.

7/10