Kurzkritik: Don’t Look Up

Comedy/Drama, 2021

Regie: Adam McKay; Darsteller: Jennifer Lawrence, Leonardo DiCaprio, Meryl Streep, Jonah Hill, Cate Blanchett

Worum gehts?
Doktorantin Kate (Lawrence) entdeckt einen riesigen Kometen, der auf die Erde zusteuert und sie komplett zu zerstören droht. Gemeinsam mit ihrem Professor Randall (DiCaprio) bekommt sie schnell eine Audienz bei US-Präsidentin Orlean (Streep), der die überwältigende Gefahr aber irgendwie nicht einleuchten will, weil sie zu sehr mit anderen Dingen (sprich: sich selbst) beschäftigt ist. Kate und Randall suchen daher auf anderem Wege die Öffentlichkeit – und erleben weitere Überraschungen…

Was soll das?
„Don’t Look Up“ ist ein satirischer Katastrophenfilm, der eine Menge Kritik am amerikanischen (und auch weltweiten) Politik- und Medienbetrieb mitbringt. Die äußere Handlung kreist um den immer näherkommenden Einschlag des Kometen und die Rolle des ominösen Tech-Milliardärs Isherwell, der daraus mit Unterstützung der Regierung noch Profit schlagen will. Die innere Handlung beobachtet, was der Medienrummel mit den beiden Hauptfiguren macht.

Taugt das was?
Jein. Die vielen witzigen Szenen und Ideen sowie die guten Darsteller (Jonah Hill als Präsidentinnensohn und Stabschef … herrlich!) sorgen für einen hohen Entertainmentfaktor. Und allein der Versuch, einen „Dr. Seltsam“ für die Post-Trump-Ära zu drehen, ist absolut ehrenwert.

Doch für eine überzeugende Satire fehlt mir der Biss. Den nationalistischen Populismus zu verhöhnen ist legitim, greift aber angesichts einer ungleich komplexeren Realität zu kurz. Die Zuspitzung in den Kampf einer „Look Up!“- gegen eine „Don’t Look Up“-Fraktion am Ende fand ich auch eher enttäuschend. An der schwierigen Herausforderung, das Katastrophenszenario mit dem „morality play“ in einen Gleichklang zu bringen, scheitert der Film. Schade.

Wo kann ich das glotzen?
Bei Netflix.

6/10