From Paris With Love (DVD)

James Reece (Jonathan Rhys Meyers), Angestellter bei der US-Botschaft in Paris, führt kein sehr spannendes Leben. Als Berater des Botschafters sind seine analytischen Fähigkeiten gefragt, sein Wunsch als „echter“ Agent tätig zu werden, scheint sich nicht zu erfüllen. Bis er eines Abends – seine Freundin hat ihm gerade einen Heiratsantrag gemacht – den Auftrag erhält dem eingereisten Spezialagenten Charlie Wax (John Travolta) bei dessen Umtrieben in Paris als Partner zur Seite stehen. Kaum sind die ersten Worte gewechselt hat Wax den verdatterten Reece schon in eine Schießerei mit Drogen-Gangstern verwickelt. Und das ist erst der Anfang der wilden Fahrt, die „From Paris With Love“ anstelle eines schlüssigen Plots zu bieten hat.

John Travolta hat sichtlich Spaß an seiner Rolle als überdrehter Super-Spion, dessen Vorgehen man als „ohne Rücksicht auf Verluste“ noch milde umschreibt. Mit Teint aus dem Sonnenstudio, Kinnbart und Glatze liefert er eine Energie-Leistung ab, die beinahe überspielt, dass der Figur jegliche Bodenhaftung fehlt. Wax ballert sich durch eine Masse von Bösewichtern, die Stallone und Arnie zu ihren besten Zeiten kaum abgearbeitet haben. Rhys Myers spielt Reece als irgendwie linkischen, nicht unsympathischen aber deutlich überforderten Anfänger – der die erste Hälfte des Films fast komplett eine mit Koks gefüllt Vase mit sich rumschleppt.

Die Story schlägt eine Menge Haken und gipfelt in ein wenig plausibles Szenario in der US-Botschaft – was aber herzlich wenig zur Sache tut. Denn in „From Paris With Love“ geht es um Action, Bewegung und ein paar selbstironische Gags am Rande. Figuren und Handlung sind dabei nur Mittel zum Zweck. Zusammengeklaut bei Vorbildern wie „Mission: Impossible“ oder „Wanted“ entwirft er ein lose der Realität entlehntes Szenario, in dem man es ordentlich krachen lassen kann. Nach dem recht ruhigen Beginn nimmt der Film richtig Fahrt auf, kann aber nicht lange verheimlichen, dass ihm zündende Ideen bei der Inszenierung von Action- und Ballerszenen fehlen.

Mit gut 90 Minuten ist „From Paris With Love“ ein recht kurzes Vergnügen – doch jede Minute länger wäre ohnehin zu viel gewesen. Das zuweilen etwas willenlose bunte Vergnügen kann es an Brutalität fast mit „Kick-Ass“ aufnehmen, „komischer“ Höhepunkt ist hier ein recht unvermittelter Kopfschuss für einen Dinner-Gast. Wer Actionfilme um der Action willen mag, der wird seinen Spaß haben. Nur hinterfragen sollte man in diesem Potpourri nichts und niemanden – das macht ebenso wenig Sinn wie der Film selbst.

3/5

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