Outlander

Ein Angehöriger einer fernen Zivilisation kracht mit seinem Raumschiff mitten in die Wikingerzeit Norwegens. Kainan (Jim Caviezel) wird bald vom heimischen Wikinger-Stamm gefangen genommen und verliert dabei auch noch seine Hightech-Wumme. Mit im Gepäck hatte der gute Mann bei seiner Bruchlandung ein fieses Alien, von dessen Existenz er die rauen Wikinger (allen voran den von John Hurt gespielten König Rothgar), die mitten in Stammesfehden stecken, aber erstmal überzeugen muss. Nach einigen Auftritten des mit überschaubaren Mitteln am Computer generierten Viechs ist das zwar geschafft, aber gewonnen ist der Kampf noch nicht. Für Freunde des gepflegten Fantasy-Gemetzels könnte der Film Spaß machen, so man denn gewillt ist über die dämlichen Dialoge und die uninspirierte, entsetzlich stereotype Handlung hinwegzusehen. Die Charaktere sind allesamt am Reißbrett entworfen, es mangelt an Ideen jedweder Art. Zwischen der unfreiwilligen Komik und dem ewigen Gebrüll und Gefeier der Wikinger haben sich ein paar anständige Szenen versteckt, aber letztlich ist „Outlander“ nicht Fisch und nicht Fleisch. Für einen neuen „Conan“ wurde zuviel Klimbim mitreingepackt, für eine seriöse Fantasy-Produktion ist der Anspruch zu gering. Wer trotzdem gern bärtige Männer und wilde Bestien in Wäldern und Höhlen kämpfen sehen möchte (aber immer nur nachts bzw. bei wenig Licht!), der darf zugreifen. Ich habe mehr als diesen Streifen auf dem FantasyFilmFest nicht gesehen, aber da waren hoffentlich auch ein paar richtige Perlen im Programm.
3/10