Filmkritik: Ted

TedComedy, USA 2012

Regie: Seth MacFarlane; Darsteller: Mark Wahlberg, Mila Kunis, Giovanni Ribisi

Nachdem „Ted“ in diesem Sommer in den USA einen neuen Umsatzrekord für eine nicht jugendfreie Komödie aufgestellt hat (und damit „The Hangover“ überholte) war ich schon etwas neugierig auf diesen Film. Die Titelfigur ist ein ca. 45 Zentimeter großer sprechender Teddybär, wundersam zum Leben erweckt durch den Wunsch eines einsamen kleinen Jungen namens John. Dieser Junge (Wahlberg) ist inzwischen 35 Jahre alt, arbeitet in einer Autovermietung und verbringt immer noch sehr viel Zeit mit Ted.

Meistens sitzen die beiden auf der Couch, gucken irgendeinen Quatsch im Fernsehen, kiffen und reden Blödsinn. Der Teddy reißt dabei eine Menge witzige (gern mal vulgäre und politisch unkorrekte) Sprüche, Wahlberg spielt John als netten Kerl, der schon längst nichts ungewöhnliches mehr daran finden kann, dass sein bester Buddy ein Plüschtier ist. So weit, so gut. Leider erzählt „Ted“ auch noch eine andere Geschichte, nämlich die von John und seiner Freundin Lori (Kunis), die nach vier Jahren Beziehung nicht mehr ganz so gut auf Ted zu sprechen ist und ihn aus der gemeinsamen Wohnung schmeisst. Und während Teds erste Gehversuche im Berufsleben noch ziemlich viel Spaß machen, entwickelt sich die Lovestory ohne echte Höhepunkte und äußerst vorhersehbar, natürlich auch in Bezug auf Teds Rolle dabei.

Wann immer Ted und John gemeinsam unterwegs (oder zuhause) sind bietet „Ted“ etliche Lacher und viele gelungene Szenen. Die dramatischen Szenen fallen dagegen sehr stark ab. Hier stimmt zwar die Chemie zwischen Wahlberg und Kunis, aber ihre „Probleme“ sind einfach zu albern, um sie ernst nehmen zu können. Das (absolut bekloppte) Szenario ist ansonsten plausibel und flüssig geraten, aber wenn der Ton ernst wird, dann fällt es in sich zusammen. Der Film findet keinen Weg, diesen Widerspruch aufzulösen und wird deshalb zwischendurch kurzzeitig etwas zäh. Mastermind hinter dem Projekt ist „Family Guy“-Schöpfer Seth MacFarlane, der mit seinem ersten Spielfilm vieles richtig macht, unter anderem viele witzige Anspielungen und Zitate anderer Filme. Insgesamt liegt „Ted“ als Komödie über dem Durchschnitt. Schade, dass ihm für die zweite Hälfte des Films keine bessere Handlung eingefallen ist.

4/5