Kurzkritik: 3 Body Problem (Staffel 1)

Sci-Fi, 2024

Creators: David Benioff, D.B. Weiss, Alexander Woo; Darsteller: Jovan Adepo, Eiza Gonzalez, Liam Cunningham, Jess Hong, Benedict Wong

Worum gehts?
Um die Kontaktaufnahme einer außerirdischen Zivilisation mit der Menschheit, und die scheinbar unausweichliche Folge einer feindlichen Invasion. Eine Reihe junger Wissenschaftler aus England steht bald im Zentrum der Bemühungen, die Motive und Pläne der Aliens zu verstehen. Im Hintergrund hat zudem eine Art Geheimbund seine Hände im Spiel, der scheinbar schon länger von der Bedrohung weiss – sie aber für die gerechte „Strafe des Schicksals“ für das Verhalten der Menschheit hält…

Was soll das?
Die Serie traut sich an die Verfilmung von Cixin Liu „Trisolaris“-Romanreihe. Ohne hier zu spoilern kann ich bestätigen, dass dieses Unterfangen durchaus gewagt ist, nicht zuletzt aufgrund der gewaltigen Zeitspannen und der ‚global-galaktischen‘ Story. Für den ersten Teil sind die Herausforderungen allerdings noch überschaubar.

Taugt das was?
Nun ja. „3 Body Problem“ schafft es in einigen Szenen, die Faszination des Stoffes in überzeugende Bilder zu übersetzen. Doch insgesamt scheitert die Serie daran, das epische Szenario – in der Vorlage zwischen (pseudo-)wissenschaftlichem, nerdigem Pomp, Geschichtsstunde und extrem spannender ‚pulp fiction‘ schwankend – in eine stimmige Dramaturgie zu übersetzen.

Vor allem die vielen Änderungen bei der extrem wichtigen Exposition sind Mist – kaum einer der neu erdachten Charaktere zündet richtig, und der große Spannungsbogen des ersten Romans (zumindest erinnere ich ihn so) wird komplett zerhackstückt. Ich hätte mir gewünscht, die Show hätte sich mehr Zeit genommen, und weniger Stoff in die knappen 8 Stunden der ersten Staffel gepackt.

Sonst noch was?
Sollte „3 Body Problem“ fortgesetzt werden bin ich trotzdem wieder dabei – dann allerdings mit deutlicher niedrigerer Erwartungshaltung…

Wo kann ich das gucken?
Bei Netflix.

6/10