Filmkritik: The Sitter

The SitterDer US-Schauspieler Jonah Hill hat sich in Filmen wie „Superbad“ einen Namen als lustiger dicker Jüngling gemacht. Zuletzt hat er sich in „Moneyball“ und „Funny People“ mit einigem Erfolg auch im dramatischen Fach gezeigt. „The Sitter“ ist eine Rückkehr zu Hills Anfängen, er spielt den arbeits- und generell perspektivlosen Noah, der zufällig für eine Nacht als Babysitter arbeitet. Kaum sind die Eltern der drei recht speziellen Kids aus dem Haus beginnt eine wilde Fahrt durch die nächtlichen Straßen von New York City. Das Geschehen ist phasenweise sehr witzig, wenn auch völlig übertrieben und ziemlich vorhersehbar.

Während Noah sich von seiner „Freundin“ einspannen lässt, ihr ein wenig Koks auf eine Party zu liefern (der Grund für die nächtliche Ausfahrt) kommt er auch den Kindern näher – und erweist sich natürlich als der einzige Erwachsene, der sie tatsächlich versteht. Das ist nicht sonderlich originell, aber immerhin ordentlich umgesetzt. Der Humor des Films ist angenehm frei von Fäkal-Jokes, es geht hier nicht um den Ekel- oder Schock-Faktor, sondern um lustige Dialoge und absurde Situationen. Hill überzeugt als Noah, der Film ist ihm offensichtlich auf den Leib geschrieben (andere Möglichkeit: er wurde Seth Rogen auf den Leib geschrieben, und der hat abgesagt).

In knapp 80 Minuten hetzt der Film durch seine Handlung und macht dabei zumeist auch Spaß. Sam Rockwell hat sichtlich Freude, einen exaltierten Cokehead zu spielen, umgeben übrigens von einer Gang schwuler Bodybuilder. Dass Noah am Ende sowohl seine ätzende Freundin (Ari Graynor) abserviert als auch eine wunderschöne neue Freundin kennenlernt ist eher unnötig und unglaubwürdig – aber in erster Linie soll das Ganze ja Spaß machen. Die Kids selbst nerven auch nicht, ihre Marotten passen genau ins Drehbuch. So steht „The Sitter“ in einer Reihe mit sinnlos-unterhaltsamen Filmen wie „30 Minutes or Less“ oder „Get Him to the Greek“.

3/5