Filmkritik: Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn

Tim und StruppiGleich vorweg sei gesagt, dass ich die Comics von Hergé nie gelesen habe und daher keine bestimmten Erwartungen hatte, wie der Stoff als Film aussehen sollte. Steven Spielberg hat „Tim und Struppi“ im Motion Capture-Verfahren gedreht, unter anderem standen da Daniel Craig, Simon Pegg und Nick Frost vor der Kamera. Im Original sind natürlich auch ihre Stimmen zu hören. Ich muss sagen, dass kein Film in voller HD-Auflösung auf meinem Fernseher je besser ausgesehen hat. Verloren ging im Heimkino dabei das 3D-Material, das soweit ich gehört und gelesen habe sehr gut sein soll. Die Story um einen jungen Reporter und seinen cleveren Hund ist klassisches Abenteuer-Material und führt seine Helden um die halbe Welt.

Rein visuell ist der Film auch ohne die dritte Dimension eine Wucht. Das liebevoll gestaltete Szenario und auch die Figuren erstrahlen förmlich, ein Händchen für großes Abenteuer-Kino hat Spielberg ohnehin immer gehabt. Die erste Stunde des Films war auch für einen Kinderfilm-Banausen wie mich ein echtes Vergnügen. Es macht viel Spaß der flotten Story zu folgen, die Dialoge sind witzig, die Figuren liebevoll gezeichnet und die Actionszenen rasant und elegant umgesetzt. Vieles davon ist sicher (auch) der Vorlage zu verdanken. Später geht dem Film wie ich finde ein wenig die Luft aus – was aber auch damit zu tun hatte, dass mir die Story letztendlich völlig egal war. Kurz dem Ende gibt es noch mal eine großartige Szene, die an Spielbergs größte Leistungen bei „Indiana Jones“ erinnert.

Fazit: Selbst bei völliger Unkenntnis der Vorlage und einem nicht vorhandenen Faible für Kinder- und Familienfilme macht „Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“ eine Menge Spaß, ist charmant, witzig und ideenreich. Ich lechze nicht gerade nach einer Fortsetzung, würde mir eine solche aber sicher ansehen – gerne auch in 3D.

4/5