Kurzkritik: John Sugar

Krimi/Drama, 2024

Creator: Mark Protosevich; Darsteller: Colin Farrell, Kirby, Amy Ryan, James Cromwell

Worum gehts?
Um den so eleganten wie toughen Privatdetektiv John Sugar, dessen Spezialität die Suche nach vermissten Personen ist, und der von dem alten Hollywood-Mogul Jonathan Siegel beauftragt wird, dessen Enkelin zu finden. Sugar muss schnell feststellen, dass nicht alle Mitglieder des Siegel-Clans mit offenen Karten spielen – doch er hat bald eine scheinbar vielversprechende Spur gefunden.

Was soll das?
Die Show beginnt als klassischer Noir-Krimi, was durch die ständigen Einblendungen alter Filmszenen aus Genre-Klassikern recht stilvoll, aber auch etwas übertrieben betont wird. Titelfigur Sugar hat eine ominöse Vergangenheit (oder möglicherweise eher einen mysteriösen Hintergrund), und muss sich in einem argwöhnischen bis feindseligen Milieu Schritt für Schritt an die Wahrheit herankämpfen, was er stilecht immer wieder aus dem Off kommentiert.

Taugt das was?
Wenn man Detektiv-Geschichten mag und sich auch an dem ziemlich ungewöhnlichen Twist der Serie nicht stört, kann man (wie der Autor dieser Zeilen) viel Freude mit „John Sugar“ haben. Colin Farrell macht seit einigen Jahren irgendwie alles richtig, und da macht auch seine zweite Krimi-Serie (die erste war Staffel 2 von „True Detective“) keine Ausnahme. Der Plot ist (bis auf besagten Twist) sehr klassisch und könnte direkt aus einem „Lew Archer“-Krimi von Ross Macdonald stammen. Die Serie ist von Fernando Meirelles und Adam Arkin stylish und mit großartigem Timing inszeniert.

Wo kann ich das gucken?
Bei Apple TV+.

8/10