Kurzkritik: Eileen

Drama, 2023

Regie: William Oldroyd; Darsteller: Thomasin McKenzie, Anne Hathaway, Shea Whigham

Worum gehts?
Eine Kleinstadt in Massachusetts, Anfang der 1960er Jahre. Eileen ist Anfang 20 und lebt allein mit ihrem Vater, einem Ex-Cop, der seit dem Tod seiner Frau schwerer Alkoholiker ist. Sie arbeitet in der Verwaltung des örtlichen Gefängnisses, in dem eines Tages die Psychologin Rebecca anfängt, die frischen Wind in Eileens graue und gleichförmige Welt bringt.

Was soll das?
Der Film ist eine Coming-of-Age-Geschichte der besonderen Art. Sowohl die Story als auch das Setting sind eine einzige Tristesse, die Eileen nur mit schrägen bis morbiden Tagträumen aushalten kann. Das beinahe unwirkliche Erscheinen einer glamourös wirkenden, selbstbewussten und -bestimmten attraktiven, gebildeten Frau mit prestigeträchtigem Job steht erstmal nur in Kontrast zum Rest – bevor die Beziehung der beiden Frauen eine gänzlich überraschende Wendung nimmt…

Taugt das was?
Ja. „Eileen“ schafft es, das Publikum für seine ungewöhnliche Hauptfigur einzunehmen. Szenario und Figuren sind glaubwürdig entwickelt, wobei der letzte Akt – der inhaltlich ohne Spoiler nicht näher beschrieben werden kann – dann ein gänzlich andere Richtung einschlägt. Der Film wechselt nicht nur das Tempo, sondern auch Tonfall und Genre. Das ist mutig und interessant, ist dem Gesamteindruch ultimativ aber leider eher abträglich.

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

7/10