Kurzkritik: Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Action, 2023

Regie: James Mangold; Darsteller: Harrison Ford, Phoebe Waller-Bridge, Mads Mikkelsen, Boyd Holbrook

Worum gehts?
Der Film beginnt mit einer actionreichen Rückblende samt am Computer verjüngten Harrison Ford: Gegen Ende des Zwieten Weltkrieges ist Indy gemeinsam mit seinem Kollegen Shaw (Toby Jones) auf der Suche nach Archimedes ‚Rad des Schicksals‘, und muss in einer rasanten Zugfahrt alle Register ziehen, um dem Mad Scientist-Nazi Dr. Voller (Mads Mikkelsen) zu entkommen. 25 Jahre später steht Shaws Tochter Helena (Phoebe Waller-Bridge) bei Indiana Jones in NYC vor der Tür, und will mit seiner Hilfe das Werk ihres Vaters fortführen – gegen Bezahlung. Damit beginnt eine Tour um die halbe Welt, wie man sie von der Reihe erwarten kann…

Was soll das?
Offenbar wollten die Macher der Reihe den verhunzten vierten Teil („Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“) nicht als Abschluss stehen lassen. Nun also ein fünfter Teil, mit einem inzwischen 81-jährigen Harrison Ford in der Titelrolle. Neu dabei ist Phoebe Waller-Bridge, bekannt geworden als Hauptdarstellerin und kreative Kraft von „Fleabag“. Beim letzten Bond sollte sie dem Drehbuch einen modernen Spin geben, hier ist sie als Hauptdarstellerin dabei. Nicht auszuschließen, dass damit ausgelotet wird, ob sie die Reihe mal übernehmen kann. Ich wage allerdings stark zu beweifeln, dass es so kommt.

Taucht das was?

Joa. Hat die Welt auf einen neuen Teil gewartet, war der irgendwie nötig? Nein. Ist er besser als der letzte, und stimmt entsprechend ein bisschen versöhnlich, was das Franchise angeht? Ja. Letztlich hat „Rad des Schicksals“ eigentlich alles, was ein „Indiana Jones“-Film braucht. Wenn man sich also 34 Jahre nach dem letzten „echten“ Film der Reihe (mal im Ernst, nach „Der Letzte Kreuzzug“ hätte es doch einfach vorbei sein sollen) diese unnötige Fortsetzung anguckt, darf man nicht wirklich mehr erwarten. Die Actionszenen hätten aufregender sein können, und – diesen Vorwurf kann man bekanntlich 95 % aller Actionfilme machen – auch mehr im Dienst der Story stehen können. Das Ende ist mir wie schon beim vierten Teil zu Fantasy-mäßig geraten. (Geht das nur mir so, dass ich Aliens und Zeitreisen nicht passend finde?) Die gut zweieinhalb Stunden Laufzeit sind heutzutage für Blockbuster-Fortsetzungen wohl unvermeidbar, aber wie eigentlich immer ließe sich eine halbe Stunde einsparen, ohne dass die Qualität ernsthaft „leiden“ würde.

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

7/10