Kurzkritik: Beau Is Afraid

Comedy/Drama, 2023

Regie: Ari Aster; Darsteller: Joaquin Phoenix, Patti LuPone, Zoe Lister-Jones

Worum gehts?
Um Beau, einen Mann mittleren Alters, dessen Dasein von überwältigenden Versagensängsten, fortwährendem Scheitern, grotesken Unfällen und grotesken Zufällen bestimmt wird. Sein Versuch, seine Mutter zu besuchen, führt ihn über drei lange Etappen an ein denkwürdiges Ziel.

Was soll das?
Gute Frage. „Beau Is Afraid“ zeigt eine tragikomische Leidensgeschichte voller schauriger Übertreibungen, variiert dystopische Elemente mit märchenhaften Zwischenspielen, Horror und Slapstick. Im Zentrum steht die Beziehung von Beau zu seiner übermächtigen Mutter Mona, wobei nie so ganz klar ist, welche Ereignisse in der Realität stattfinden, und welche in Beaus Vorstellung. Regisseur Ari Aster ist in den letzten Jahren mit den vielgelobten Psychohorror-Filmen „Hereditary“ und „Midsommar“ bekannt geworden, die ich allerdings beide nicht gesehen habe.

Taugt das was?
Jein. Der Film ist eine ziemlich grenzwertige Angelegenheit. Einerseits ist „Beau Is Afraid“ ein gewagter, bissiger, kreativer und kompromissloser Film, der einige großartige, oft verstörende Szenen enthält. Andererseits ist er ein überlanges, inkohärentes und anstrengendes Monstrum von einem Film, welches den Bogen einfach überspannt. Es überwiegt mal die eine und mal die andere Seite. Für mich passen Anfang und Ende des Szenarios überhaupt nicht zusammen, die Elemente der Mutter-Sohn-Geschichte scheinen gar aus unterschiedlichen Erzähl-Universen zu stammen. Vielleicht ist das sogar so gemeint, und ich habe es nur nicht verstanden. Das ganze hat aber auch genug interessante Ansätze, so dass man versucht ist, sich hinterher noch weiter mit dem Film zu beschäftigen.

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

7/10

PS: Ich beschäftige mich jetzt wirklich mal mit der Sinnfrage zum Film, und zwar durch die Lektüre dieses Artikels.