Kurzkritik: WandaVision

Fantasy, 2021

Creator: Jac Schaeffer; Darsteller: Elizabeth Olsen, Paul Bettany, Teyonah Parris, Kathryn Hahn

Worum gehts?
Ohne zu spoilern schwer zu sagen. „WandaVision“ beginnt als schräge Sitcom, in der die Marvel-Superhelden Wanda Maximoff und Vision ein gemütliches Fünfziger-Jahre Kleinstadleben führen. Allerdings stimmt mit der vermeintlichen Idylle etwas nicht, das aus den Filmen bekannte „Avengers“-Szenario scheint die beiden und ihr neues Heimatkaff Westview einzuholen…

Was soll das?
Disney+ zeigt mit „WandaVision“ große Ambitionen. Man traut sich hier was, fordert das Publikum heraus, lässt sich viel Zeit für Erklärungen und pflegt einen recht ungewöhnlichen Humor. Klar ist von Beginn an, dass die Sitcom-Welt der Serie irgendwie off ist. Für einen Konzern, der sich der global verständlichen Unterhaltung verschrieben hat, war das sicher keine leichte Entscheidung. Mit geschicktem Marketing wurde „WandaVision“ zu einem echten Event gemacht, mit entsprechendem Medienecho.

Taugt das was? [SPOILER ALERT]
Leider nur bedingt. Der vor allem in den ersten Folgen recht krasse Stil-Mix ist zunächst durchaus spannend und visuell brilliant inszeniert. Jahrzehnte in der Sitcom-Welt vergehen wie im Flug, während sich die Dinge in der „Außenwelt“ weitestgehend in gemächlichem Tempo abspielen. Das Zusammenführen der beiden Welt ist gut gemacht und bestimmt den Mittelteil der neun Episoden der ersten Staffel.

Doch am Ende kommt es, wie es bei Marvel eben kommen muss. Endgegner, Energiesträhle, mit Superkräften oder durch Zaubersteine herbeigeführte Sprünge durch Zeit und Raum. Abgesehen davon, dass mich diese Art der „Action“ fürchterlich gelangweilt hat, wird dabei auch deutlich, wie blass und unwichtig die Hauptfiguren bei all dem Getöse eigentlich sind. Nicht auszuschließen, dass „WandaVision“ in einer zweiten Staffel irgendwie die Kurve kriegt, aber ich habe die Show geistig erstmal vom Speiseplan gestrichen…

Wo kann ich das gucken?
Bei Disney+.

6/10