Kurzkritik: Promising Young Woman

Drama/Thriller/Komödie, 2021

Regie: Emerald Fennell; Darsteller: Carey Mulligan, Bo Burnham, Chris Lowell

Worum gehts?
Nach einem Verbrechen mit tragischen Folgen startet Studienabbrecherin Cassie (Mulligan) einen jahrelangen Rachefeldzug gegen übergriffige Männer. Als sie den netten Arzt Ryan kennenlernt, nimmt ihr Leben eine positive Wendung – doch Cassie ist mit der Bewältigung ihres Traumas noch nicht fertig…

Was soll das?
„Promising Young Woman“ ist ohne Spoiler schwer zu beschreiben. Der Film mischt Genre-Variationen, zeitgeistige Message, schwarzen Humor und Drama. Verpackt ist das Ganze in eine betont farbenfrohe, stylishe Optik. Die Inszenierung kommt recht leichtfüßig daher, sicherlich kein zufälliger Kontrast zum Inhalt.

Taucht das was?
Ja, aber. Obwohl die Mixtur insgesamt gelingt, brechen einige Szenen den Erzählton, was die ohnehin strapazierte Glaubwürdigkeit des Szenarios unnötig belastet. Carey Mulligans Darstellung ist sehenswert, über die „Tiefe“ ihrer Figur lässt sich dennoch trefflich streiten. Spannend und unterhaltsam ist der Film über die gesamte Laufzeit, nicht zuletzt aufgrund der gelugenen Nebenfiguren und -darsteller.

Die Abwesenheit jeglicher Ambivalenz in der Handlung ist bemerkenswert – angesichts der verhandelten Themen scheint es sich „Promising Young Woman“ damit ein bisschen zu leicht zu machen. Als Beitrag zur aktuellen Debatte um #MeToo und die „Cancel Culture“ taugt der Film daher überraschend wenig. Ob man ihn trotzdem mag, ist also nicht zuletzt eine Frage der eigenen Erwartung.

Wo kann ich das gucken?
In Deutschland planmäßig ab Ende April im Kino (ich würde nicht drauf wetten…).

7/10