Kurzkritik: Possessor

Horror/Sci-Fi/Drama, 2020

Regie: Brandon Cronenberg; Darsteller: Andrea Riseborough, Christopher Abbott, Jennifer Jason Leigh, Sean Bean

Worum gehts?
Tas (A. Riseborough) ermordet im Auftrag einer ominösen Organisation Zielpersonen. Durch den Einsatz von Gehirnimplantaten übernimmt sie von einem Labor aus die Kontrolle über Menschen, die diesen Zielpersonen nahe stehen. Nach dem Mord wird die Übernahme beendet – und die übernommene Person ebenfalls getötet.

Für ihren aktuellen Auftrag übernimmt Tas den Ex-Dealer Colin (C. Abbott), der als zukünftiger Schwiegersohn nah an einen misanthropischen Konzern-Chef (S. Bean) gesteuert werden kann. Dabei scheint es allerdings Probleme mit der Technik zu geben, was zu schwerwiegenden Komplikationen führt…

Was soll das?
„Possessor“ ist ein Genre-Mix aus Horror, Science-Fiction, Thriller und Drama. Regisseur und Drehbuchautor Brandon Cronenberg bedient sich sicher nicht zufällig bei vielen Stilelementen aus den Werken seines Vaters David („eXistenZ“, „The Fly“, „Crash“). Das Setting erinnert an die letzten Romane von William Gibson (wenn auch mit weniger Futurismus), die außerordentliche blutige Inszenierung ist sicher nicht jedermanns Sache. Das zentrale Thema des „Mind-Hacking“ ist ebenfalls keine leichte Kost, erst recht in dieser Ausprägung als Werkzeug für Auftragsmorde.

Taugt das was?
Ja. Der Film ist mit großer Präzision inszeniert und gespielt, dabei trotz des relativ gemächlichen Tempos von Anfang an spannend. Die verstörende Handlung entwickelt sich in der ersten Hälfte absolut stringent, bevor „Possessor“ langsam Grenzen überschreitet und die Zuschauer ihre eigenen Schlüsse aus dem eskalierenden Geschehen ziehen müssen. Über das Ende kann und will ich hier nichts schreiben, außer dass es einlädt, über den Plot noch einmal genauer nachzudenken.

Wo kann ich das sehen?
Aktuell nur als DVD/BluRay in Deutschland erhältlich.

5/5