Kurzkritik: The King of Staten Island

Comedy/Drama, 2020

Regie: Judd Apatow; Darsteller: Pete Davidson, Marisa Tomei, Bel Powley, Bill Burr

Worum gehts?
Der „King of Staten Island“ ist Scott, der mit Mitte 20 noch zuhause wohnt, und seine Zeit mit Kiffen, Abhängen und Träumereien verbringt. Seine Mutter gibt sich viel Mühe mit ihm, während seine kleine Schwester kurz davor steht, aufs College zu gehen. Sowohl für seine Familie als auch für seine Freunde steht fest, dass Scott ein tragischer Fall ist, der den Tod seines Vaters vor über 15 Jahren nie verkraftet hat. Doch etwas muss nun langsam passieren in Scotts Leben – die Frage ist nur was…

Was soll das?
Pete Davidson spielt Scott als unkonventionellen, schlagfertigen und melancholischen Antihelden. Er wird dem Publikum quasi „fertig“ serviert, ohne per Rückblenden eingeschobene küchenpsychologische Erklärungen. Was einerseits löblich ist, die Figur aber andererseits unvollendet im Raum stehen lässt.

Taugt das was?
Nicht wirklich. „The King of Staten Island“ ist nur selten wirklich witzig, und den dramatischen Aspekten fehlt es an psychologischer Tiefenschärfe. Das Geschehen plätschert lange ereignis- und erkenntnislos vor sich hin, bis sich am Ende (nach weit über zwei Stunden) doch eine Art erzählerisches Fazit erkennen lässt. Ich mag ja Filme ohne klassischen Plot eigentlich sehr gerne, aber hier fehlt das gewisse Etwas, der Reiz, die Emotionen, um aus dem Ganzen mehr als die Summe einzelner Szenen zu machen.

3/5