Kurzkritik: The Sinner (Staffel 3)

Creator: Derek Simonds; Darsteller: Bill Pullman, Matt Bomer, Jessica Hecht, Chris Messina

Das Prinzip der ersten beiden Staffeln von „The Sinner“ war einfach und clever. Die Serie zeigt, wie ein Mord begangen wird – und von wem. In der Folge geht es also nicht darum, wer der Schuldige ist, sondern warum die Tat begangen wurde. Und mit der Glaubwürdigkeit dieser Erklärung steht und fällt das Gelingen der ganzen Staffel.

Während das in den vorigen Staffeln wunderbar funktioniert hat, geht es in der neuesten leider gehörig daneben. Im Mittelpunkt steht der Highschool-Lehrer Jamie Burns (Matt Bomer), der eines Tages Besuch von einem alten Studienfreund Nick (Chris Messina) bekommt. Kurz darauf haben die beiden einen Autounfall, bei dem Nick ums Leben kommt.

Das Publikum hat bis hierhin schon verstanden, dass Nick und Jamie eine mysteriöse College-Vergangenheit teilen. Detective Ambrose (Bill Pullman) nimmt die Ermittlungen auf, es beginnt ein pseudo-philosophisches Psychoduell. Und genau hier schwächelt die Show. Die Erklärungen für Jamies Verhalten und seine gestörte geistige Verfassung sind wirr und unglaubwürdig. Und auch Ambrose‘ Verhalten ergibt nur bedingt Sinn. Dem Katz-und-Maus-Spiel der Hauptfiguren fehlt eine überzeugende innere Logik.

„The Sinner“ hat nach der Hälfte der Folgen sein wenig explosives Pulver bereits verschossen, und schleppt sich dann ohne größere Höhepunkte einem uninspirierten Finale entgegen. Insgesamt war es gerade noch spannend genug, um bis zum Schluss dabei zu bleiben. Rückblickend kann ich aber niemandem raten, überhaupt erst damit anzufangen. Schade.

2/5