Kurzkritik: Joker

Drama/Thriller, 2019

Regie: Todd Phillips; Darsteller: Joaquin Phoenix, Robert de Niro, Zazie Beetz

Worum gehts?
Der einsame, an einer merkwürdigen Lach-Krankheit leidende Arthur Fleck fristet sein Dasein als Gelegenheits-Clown in Gotham City. Die Stadt erlebt schwere Zeiten, Armut, Gewalt und Klassenkampf beherrschen den Alltag. Fleck träumt von einer Karriere als Stand-up Komiker, erleidet aber allerlei herbe Rückschläge an vielen Fronten.

Was soll das?
„Joker“ ist eine – angeblich alleinstehende – ‚Origin-Story‘ aus dem Universum von DC. Wo bzw. ob sich die hier erzählte Version der Figur in den Comic-Vorlagen findet entzieht sich meiner Kenntnis… Ungewöhnlich ist dabei, dass das Warner-Studio eine seiner berühmtesten Figuren mit einem überschaubarem Budget und ohne echten Blockbuster-Appeal ins Rennen schickt. Der Mut wurde an der Kinokasse belohnt.

Taugt das was?
Ja. Hauptdarsteller Joaquin Phoenix und das Drehbuch schaffen es, der Figur ein komplett anderes Profil zu geben, als die vorigen „Joker“ der Filmgeschichte. Es gibt kaum Action und keine Spezialeffekte, dafür einige extrem verstörende Szenen. Auch der Ton ist für eine Comic-Verfilmung ungewöhnlich, liegt irgendwo zwischen Tragikomödie, Satire und Farce. So ganz stimmig finde ich das Ergebnis dieser Mixtur nicht, unter anderem weil einige Schlüsselszenen für mich nicht funktioniert haben. Trotzdem setzt „Joker“ einen sehenswerten Gegenpol zu der end- und sinnlosen Daueraction der allermeisten Comic-Adaptionen.

4/5