Kurzkritik: Ad Astra (mit kleinen Spoilern)

Drama/Science-Fiction, 2019

Regie: James Gray; Darsteller: Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Liv Tyler, Ruth Negga

Worum gehts?
Rätselhafte elektrische Schockwellen aus dem Weltall drohen die Erde ins Chaos zu stürzen. Eine vor über 25 Jahren gestartete, angeblich gescheiterte Expedition an den Rand des Sonnensystems scheint damit in Verbindung zu stehen. Die Weltraum-Behörde schickt Roy McBride (Pitt), Sohn des damaligen Kommandanten und selbst Astronaut, auf eine Mission, um Verbindung mit seinem Vater aufzunehmen…

Was soll das?
„Ad Astra“ ist ein Vater-Sohn-Drama im Gewand eines Science-Fiction-Films. Im Off-Kommentar sowie durch Rück- und Vorblenden erzählt der Film dabei von Roys innerem Ringen, das Verhältnis zu seinem Vater und die eigenen Lebensentscheidungen zu hinterfragen. Parallen zu Motiven aus „Apocalypse Now“ sind dabei nicht zu übersehen, was aber keinesfalls negativ gemeint ist.

Taugt das was?
Ja. Bildgewaltig und opulent setzt „Ad Astra“ seine Effekte nie als blossen Selbstzweck ein. Brad Pitt überzeugt durch eine weitgehend nach innen gerichtete Darstellung, Tommy Lee Jones als eine Art „Colonel Kurtz am Rande des Universums“. Selten hat ein Film die äußere und innere Reise seines Protagonisten so offensichtlich „übereinandergelegt“. Die psychologische Pointe des Films ist wenig überraschend, kann aber trotzdem (oder vielleicht eben deshalb) überzeugen.

4/5