Armored

Tagtäglich fahren Mike (Matt Dillon) und seine Kollegen von ‚Eagle Security‘ in ihren gepanzerten Transportern Millionen von Dollars durch die Stadt. Doch von ihrem Gehalt können sie gerade so ein einfaches Arbeiter-Leben führen. Oder noch nicht mal das, wie im Falle von Neuling Ty, der seinen kleinen Bruder versorgen und eine Hypothek seiner verstorbenen Eltern bedienen muss. Die Routiniers um Mike, Baines (Laurence Fishburn) und Quinn (Jean Reno) haben daher einen Plan ausgeheckt.

Sie täuschen einen Überfall vor, verstecken die Kohle für eine Weile, und fertig. Das Geld ist versichert, die angeblichen Täter werden nie gefunden. Angesichts des knappen Zeitplans, der die Fahrer zu ständigem Kontakt mit der Zentrale zwingt, kein leichtes Unterfangen, aber doch machbar. Als kurz darauf das Jugendamt Ty damit droht seinen Bruder in eine Pflegefamilie zu stecken ist auch der mit dem Plan einverstanden – unter der Vorraussetzung, dass niemand bei der Sache verletzt wird. Und das geht natürlich schief, kaum dass die Gruppe mit ihren zwei Transportern in einem verlassenen Industriegebiet ihre Beute verstecken will.

„Armored“ ist ein klassisches B-Movie im besseren Sinne. Spannung, Unterhaltung und Action stehen im Vordergrund, die Figuren sind recht einfach gezeichnet. In der Tradition (wenn auch nicht mit der Klasse) von „Reservoir Dogs“ oder „Killing Zoe“ eskaliert ein Überfall, die Gangster liegen überquer, müssen fliehen oder werden belagert. Einige der eigentlich friedlichen Arbeiter werden hier durch die Ausnahmesituation zu berechnenden Bösewichtern. Die prominente Besetzung spielt auf anständigem Niveau, ohne größere Überraschungen oder Übertreibungen. Die Story beschränkt sich auf die Thriller-Elemente und vermeidet unnötige Nebenschauplätze, der Hip-Hop-lastige Soundtrack passt zum urbanen Setting.

Ein paar Logikfehler und arge Vereinfachungen hat „Armored“ dabei auch im Gepäck. Ebenso kann die Handlung als recht vorhersehbar bezeichnet werden. Großes Drama oder ganz neue Ideen darf man von dem Film nicht verlangen. Er beschränkt sich darauf, dem Szenario zu Beginn ausreichend Glaubwürdigkeit zu verleihen, und findet dann in der Ausnahmesituation des gefälschten Überfalls zu seinem wahren Thema. Das ergibt im ganzen kein filmisches Erlebnis, das man unbedingt machen müsste, aber für einen soliden, kurzweiligen Feierabend-Thriller reicht es locker.

3/5

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