Kurzkritik: Red Sparrow

Agentendrama, 2018

Regie: Francis Lawrence; Darsteller: Jennifer Lawrence, Joel Edgerton, Matthias Schoenaerts

Worum gehts?

Ein Unfall beendet die Ballerina-Karriere der jungen Dominika (J. Lawrence). Auf Betreiben ihres einflussreichen, für den Geheimdienst arbeitenden Onkels Vanya (M. Schoenearts) landet sie im knallharten Agenten-Ausbildungscamp des „Sparrow“-Programms. Ihr erster Auftrag ist die Enttarnung eines hochrangigen russischen Maulwurfs, der von dem US-Agenten Nash (J. Edgerton) geführt wird.

Was soll das?

„Red Sparrow“ ist in weiten Teilen ein klassisches Katz-und-Maus-Spiel in der Welt der Spionage, der Plot führt von Moskau nach Budapest und London. Im Zentrum des Films steht die Frage nach den wahren Motiven und Loyalitäten der Hauptfiguren. Doch auch die Themen (Geschlechter-)Freiheit und Kontrolle spielen eine entscheidende Rolle – schließlich ist Dominika nicht freiwillig zum „Sparrow“ geworden…

Taugt das was?

Durchaus, vor allem für Freunde des gepflegten Agentenfilms. „Red Sparrow“ ist spannend, meist auf niveauvolle Art unterhaltsam (etwa die starke Parallelmontage gleich zu Beginn), dabei allerdings etwas zu lang geraten. Die Story greift oft auf klassische „Küchenpsychologie“ zurück (insbesondere in den Boot Camp-Szenen), was zuweilen schon in Richtung unfreiwillige Komik geht. Dass in der englischen Originalfassung des Films alle russischen Figuren untereinander Englisch sprechen (mit russischem Akzent) ist eine schlechte Entscheidung der Produzenten, man kommt aber drüber hinweg. Für zarte Gemüter ist das Ganze sicher nichts, neben viel nackter Haut gibt es auch jede Menge brutaler Folterszenen zu sehen.

Wie muss ich mir das vorstellen?

„Hunger Games“ meets „Mission: Impossible“ meets „Tinker, Tailor, Soldier, Spy“

4/5