Filmkritik: Die Qual der Wahl (The Campaign)

Die Qual der Wahl - The CampaignComedy, USA 2012

Regie: Jay Roach; Darsteller: Zach Galifianakis, Will Ferrell, Jason Sudeikis

In dieser Politik-Klamotte von „Austin Powers“-Regisseur Jay Roach kämpfen zwei ungleiche Männer in einem Bezirk von North Carolina um einen Sitz im US-Kongress. Amtsinhaber Cam Brady (Ferrell) ist ein schmieriger Profi der Provinzpolitik, ein Weiberheld und Opportunist. Zum ersten Mal seit Jahren muss er einen echten Wahlkampf führen, denn zwei schwerreiche Industrielle mit finsteren Plänen für den Bezirk stellen einen Gegenkandidaten auf – den harmlosen Gutmenschen Marty Huggins (Galifianakis), Spross einer Polit-Dynastie, aber ohne jedes politische Talent.

Die Qual der Wahl“ ist sehr klamaukig geraten, die Story hat mit dem realen Politikbetrieb wenig am Hut, weswegen auch die satirischen Elemente unglaubwürdig wirken und ins Leere laufen. Die wenigen guten Momente sind den Darstellern und einigen guten Dialogen geschuldet. Doch ein paar Lacher können nicht davon ablenken, dass der Film harmlos und oft dämlich daher kommt. Das Drehbuch hat die – wenig sympathischen – Figuren zu lieb und präsentiert am Ende gar noch eine scheele Moral mit albernem Happy-End. Das durchaus vorhandene Potential des dreckigen Wahlkampfes wird fast vollständig verschenkt, weil der Film lieber seinen Hauptdarstellern eine Bühne für ihr Comedy-Talent bietet. Übrig bleibt eine unspektakuläre Nummernrevue mit wenigen Höhepunkten.

2/5