Filmkritik: Abraham Lincoln – Vampirjäger

Abraham Lincoln – VampirjägerAction/Fantasy, USA 2012

Regie: Timur Bekmambetov; Darsteller: Benjamin Walker, Dominic Cooper, Rufus Sewell

Abraham Lincoln – Vampirjäger“ ist die Verfilmung eines Romans von Seth Grahame-Smith, der gerne Geschichte oder Literatur-Klassiker mit Zombie-Stories anreichert („Pride & Prejudice and Zombies“). So erzählt der Film von US-Präsident Lincoln, dessen Mutter durch einen Vampir ermordet wird, als er noch ein Kind ist. Jahre später, inzwischen erwachsen, trifft Lincoln auf seinen Mentor Henry (D. Cooper), der ihn zum Vampirjäger ausbildet. Ausgestattet mit einem mächtigen Beil sowie übermenschlichen Kräften und Reflexen bietet er den überall in der Gesellschaft lauernden Vampiren die Stirn. Quasi nebenbei wird der junge Mann zum Anwalt, Politiker und schließlich zum Präsidenten – der mit (und in) einem Bürgerkrieg zu kämpfen hat.

Viel gutes lässt sich über den Film von „Wanted“-Regisseur Timur Bekmambetov leider nicht sagen. In der Hauptrolle krass fehlbesetzt kommt „Abraham Lincoln – Vampirjäger“ von Anfang an wie ein schlechter Scherz daher, und das trifft es ganz gut. Man darf ja gerne mit Ex-Präsidenten der USA Schabernack treiben und auch die Geschichte umschreiben (siehe Tarantino in „Inglourious Basterds“), aber man sollte das bitte auf unterhaltsame, originelle Art und Weise tun. Hier wird eine eher beliebige Vampir/Horror-Geschichte auf durchschnittlichem  B-Movie-Niveau geboten, und eine der Figuren soll eben ein berühmter Präsident sein. Leider nimmt man Benjamin Walker den großen Staatsmann nie ab, schlimmer noch, auch seine Anfänge als zorniger Jungspund sind schlicht peinlich.

Vor allem erzählerisch ist das „Abraham Lincoln – Vampirjäger“ sehr schmale Kost, was man mit guten Ideen und Witz hätte auffangen müssen. Die vielen schnellen, aber oft sinnlosen und chaotisch bis lächerlich choreographierten Action-Szenen hinterlassen aber keinen bleibenden Eindruck. Von Figurenzeichnung kann ohnehin keine Rede sein, die darf man auch nicht ernsthaft erwarten. Aber so platt und willenlos wie hier hat man das schon lange nicht mehr gesehen (oder doch: in den „Twilight“-Filmen! Und ähnlich mau auch in „Jonah Hex“.) Das wirkt alles einfach nur uninspiriert, ist ziemlich niveaulos und kann nicht einmal visuell überzeugen. Die Effekte sind günstig produziert (oder sehen so aus), die Ästhetik gleicht oft billigen Fernsehserien der 80er. Fehlerhaft in allen Teilen.

1/5