Filmkritik: Prometheus (2D)

PrometheusScience-Fiction, USA/UK 2012

Regie: Ridley Scott; Darsteller: Michael Fassbender, Noomie Rapace, Idris Elba, Charlize Theron, Guy Pearce

Was sind das für großartige erste 20 Minuten in diesem Film, Ridley Scotts inoffiziellem „Alien“-Prequel. Der künstliche Mensch David (M. Fassbender) schiebt einsam Dienst auf dem Raumschiff „Prometheus„, dessen Crew sich in künstlichem Schlaf befindet. Als das Ziel, der Mond LV-223 eines Planeten in einer weit entfernten Galaxie, im Jahr 2091 erreicht ist, erwacht die Besatzung zum Leben. Leiterin der Expedition ist Meredith Vickers (C. Theron), Janek (I. Elba) ist Kommandeur des Schiffes, Elizabeth Shaw (N. Rapace) und Charlie Halloway (L. Marshall-Green), die verantwortlichen Wissenschaftler und die Bio- bzw. Geologen Milburn und Fifield komplettieren das Team.

Shaw und Halloway haben zwei Jahre zuvor mehrere Wandmalereien aus grauer Vorzeit entdeckt, die Hinweise enthalten, dass die ‚Konstrukteure‘ der Menschheit auf LV-223 gelebt haben – oder womöglich immer noch leben. Ohne Vickers und Janek, die an Bord der „Prometheus“ bleiben, begibt sich das Team auf eine Expedition in das Innere eines kuppelförmigen Hügels. Bis zu diesem Punkt stimmt bei der Inszenierung des Films einfach alles. Die kühlen Bilder sind beeindruckend, die Effekte absolut sehenswert, die Exposition ist spannend, das Schauspieler-Ensemble überzeugend. Doch da sind erst knapp 30 von 124 Minuten rum, und leider kann „Prometheus“ die vom starken Anfang (und der Tatsache, dass er das Prequel zu „Alien“ ist) geweckten Erwartungen nur selten erfüllen.

Es ist nicht so, dass Ridley Scott und seinen Autoren nichts eingefallen wäre. „Prometheus“ hat ein paar großartige Szenen zu bieten, außerdem ein überragendes Produktionsdesign und den nicht zu unterschätzenden Mut, auf Videospiel-artige Verfolgungssequenzen oder andere sinnlose Actionszenen komplett zu verzichten. Das Studio wird nicht begeistert gewesen sein, dass Scott keine Anstalten macht, sich bei einer jüngeren (neuen) Zielgruppe anzubiedern.

Doch – ohne hier zuviel verraten zu wollen – die Entwicklung der Story ist wenig spektakulär, bedient sich vieler bereits bekannter „Alien“-Motive und mündet in ein zwar durchaus schlüssiges, aber wenig berauschendes Finale, das zudem wenig subtil in Richtung eines Sequels schielt. Im (unvermeidlichen) Vergleich mit dem ‚Original‘ fällt auf, dass „Prometheus“ sehr viel statischer daher kommt, auch fehlt es an Suspense. Das Set-Design von „Prometheus“ ist absolut beeindruckend, doch was sich darin abspielt kann leider nur selten richtig begeistern.

3/5