Kurzkritik: Weapons

Horror/Drama, 2025

Regie: Zach Cregger; Darsteller: Julia Garner, Josh Brolin, Alden Ehrenreich

Zu Beginn von „Weapons“, dem neuen Film von „Barbarian„-Regisseur Tach Cregger, verschwinden über Nacht 17 von 18 Kindern einer Grundschulklasse. Eltern, Lehrer, quasi die ganze Stadt steht unter Schock. Weil niemand eine Erklärung hat, richtet sich der Zorn der verzweifelten Eltern bald auf die junge Klassenlehrerin Justine. Da nur Schüler aus ihrer Klasse betroffen sind muss es doch irgendwie an ihr gelegen haben – so die wenig stichhaltige Logik.

Justine (J. Garner) ist selbst völlig von der Rolle, und geht ihrerseits der Frage nach, warum von ihren Schülern nur Alex verschont geblieben ist. Doch diese Recherchen gefallen dem Direktor der Schule nicht, weshalb er Justine suspendiert. Währenddessen stellt Archer (J. Brolin), Vater eines verschwundenen Kindes, seine eigenen Nachforschungen an, weil er kein Vertrauen in die örtliche Polizei hat.

„Weapons“ kommt mit einer Prämisse daher, die nicht sonderlich neu ist. Am besten hat mir ein ähnliches Szenario in „The Leftovers“ gefallen – da ging es aber in eine ganz andere Richtung als hier. Der Film ist in Episoden inszeniert, in denen Figuren und Handlung in etwa wie bei „Pulp Fiction“ miteinander verbunden sind. Allerdings etwas kleinteiliger, und mit linearem Anfang und Ende.

Tatsächlich funktioniert die Erzählweise ganz hervorragend. Die Spannung wird hochgehalten, weil es neben großen Überraschungen auch immer wieder kleine Cliffhanger gibt, die dann in der folgenden Episode aufgelöst werden. Eine Handvoll Figuren bekommen genügend Raum, und das zunehmend in den totalen Wahnsinn kippende Szenario wird durch unterschiedliche Blickwinkel aufgedeckt. Die Anspielungen auf die Gegenwart sind unübersehbar, doch „Weapons“ bezieht keine klare Haltung, sondern arbeitet mit Stimmungen und Ambivalenzen.

Ich war nie ein großer Fan von Horrorfilmen, aber für „Weapons“ mache ich gern eine Ausnahme. Wobei das vielleicht sogar zur Regel wird. Denn mir scheint, dass in dem – vergleichsweise günstig zu produzierenden – Genre die Macher aktuell am ehesten kreative Freiheiten bekommen. Wobei dann (nicht nur, aber auch) Ergebnisse wie „It Follows„, „I Saw The TV Glow„, „Infinity Pool„, „The Substance“ oder jetzt eben „Weapons“ herausgekommen sind…

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

8/10