Kurzkritik: The Holdovers

Drama/Comedy, 2023

Regie: Alexander Payne; Darsteller: Paul Giamatti, Da’Vine Joy Randolph, Dominic Sessa

Worum gehts?
Um ein Jungs-Internat an der amerikanischen Ostküste im Jahre 1970. Über die Weihnachtsferien fahren alle Schüler zu ihren Familien. Nur eine Handvoll armer Seelen muss aus diversen Gründen dort bleiben – und wird bis ins neue Jahr vom strengen, unbeliebten Geschichtslehrer Paul betreut. Als sich die kleine Gemeinschaft noch weiter reduziert finden sich zu Weihnachten drei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten auf einem Road Trip nach Boston wieder…

Was soll das?
„The Holdovers“ ist klassisches Independent-Kino, der Film hätte so auch in den späten 90ern (oder in den folgenden 25 Jahren) gemacht werden können. Die drei zentralen Figuren sind liebevoll entwickelt, das Drehbuch hat ein feines Gespür für die Konventionen und Erwartungen, die mit dem Genre verknüpft sind (wer nicht hin und wieder an „Der Club der toten Dichter“ denken muss hat den wohl nie gesehen).

Taugt das was?
Ja. Mir hat die erste, etwas lebhaftere Hälfte ein bisschen besser gefallen, aber auch die zweite Hälfte überzeugt und unterhält – trotz der großzügigen Laufzeit von weit über zwei Stunden. Wohl nicht ganz zufällig erinnert diese zweite Zusammenarbeit von Regisseur Alexander Payne mit Hauptdarsteller Paul Giamatti in Sachen bittersüßer Tragik und Humor an ihre erste („Sideways“ von 2004).

Wo kann ich das gucken?
Ab dem 25. Januar im Kino.

8/10