Kurzkritik: Dream Scenario

Drama/Comedy, 2023

Regie: Kristoffer Borgli; Darsteller: Nicholas Cage, Julianne Nicholson, Dylan Borgli

Worum gehts?
Paul (Cage) ist ein durchschnittlicher bis langweiliger, glückloser Professor der Biologie. Eines Tages beginnen die Menschen um ihn herum, von ihm zu träumen. Einfach so. Das ist kurios – aber so lange Paul in den Träumen der Menschen eher passiv auftritt, auch kein wirkliches Problem. Während Paul versucht, aus seiner ungewöhnlichen Berühmtheit (soziales) Kapital zu schlagen verändern sich die Träume seiner Mitmenschen. Der harmlose Dozent wird zum personifizierten Alptraum.

Was soll das?
„Dream Scenario“ ist ein schräges Unterfangen. Die Story enthält und vermischt Elemente von so unterschiedlichen Quellen wie „Inception“, „Being John Malkovich“ und den Filmen von David Cronenberg. Und macht doch sein ganz eigenes Ding, zwischen Drama und Komödie, Farce und Science-Fiction.

Taugt das was?
Sehr viel sogar. Der Film schafft es, Figuren und Story in einem glaubwürdigen Szenario auf interessante Weise zu entwickeln, und dabei oft unverhofft extrem witzig zu sein. Die vielen gesellschaftskritischen Anspielungen sind gelungen, im Sinne von pointiert, und nicht mit erhobenem Zeigefinger vorgetragen. Nic Cage zeigt, dass er trotz der unzähligen miesen Filme der letzten 15 Jahre immer noch zu den größten aktiven Schauspielern gehört. Auch in den teilweise für das Gelingen des Films äußerst wichtigen Nebenrollen sind hervorragende (bis auf Michael Cera eher unbekannte) Darsteller am Werk. Gegen Ende geht es in „Dream Scenario“ fast ein bisschen zu schnell, was aber so ziemlich der einzige Kritikpunkt ist, den ich überhaupt anführen kann.

Wo kann ich das gucken?
Ab Ende März im Kino.

8/10