Kurzkritik: The Crowded Room

Drama, 2023

Creators: Akiva Goldsman, Todd Graff; Darsteller: Tom Holland, Amanda Seyfried, Christopher Abbott, Jason Isaacs

Worum gehts?
New York City, Ende der 1970er. Danny (Tom Holland) schießt in der Öffentlichkeit um sich, möglicherweise versucht er, gezielt jemanden zu töten. Doch was hat den jungen Mann dazu gebracht? In Rückblenden erfährt man mehr über Danny, seine Familie und seine Freunde. Außerdem wird schnell deutlich, dass Danny kein gewöhnlicher junger Mann ist, was die Psychologin Rya (Amanda Seyfried) auf den Plan ruft.

Was soll das? [MINOR SPOILERS]
Vermutlich wird es bereits im Trailer der Serie klar (ich schaue ja Trailer nie bis zum Ende), trotzdem hier hinter einem kleinen Spoiler Alert: Hauptfigur Danny leidet an der dissoziativen Identitätsstörung, von der er aber nichts weiss, und die in der Fachwelt zur Zeit der Handlung noch umstritten war. „The Crowded Room“ ist storytechnisch dreigeteilt: auf die andeutungsvolle Exposition folgt die große Aufklärung (die geschickt mit der Backstory der Psychologin verbunden wird), und schließlich eine Gerichtsverhandlung, in der Dannys Krankheit das zentrale Argumente seines Anwalts ist.

Taugt das was?
Ja, absolut. Ich habe zwar keine Ahnung, wie nah die Serie (oder ihre literarische Vorlage „The Minds of Billy Milligan“) an der medizinischen Wahrheit dran ist, und „The Crowded Room“ ist auch nicht die erste Hollywood-Produktion, die sich mit dieser Art der Geisteskrankheit auseinandersetzt (mir fallen spontan „Fight Club“, „Identity“, und zuletzt „Split“ ein). Doch die Show überzeugt mit starken Darstellern und einem äußerst geschickt aufgebauten Drehbuch, das den Stoff faszinierend und interessant macht, ohne durch übermäßige Effekthascherei die Glaubwürdigkeit der Story zu untergraben. Auch die schwierige Visualisierung der Krankheit fand ich größtenteils sehr gelungen.

Wo kann ich das gucken?
Bei Apple TV+.

8/10