Kurzkritik: Living – Einmal Wirklich im Leben

Drama, 2022

Regie: Oliver Hermanus; Darsteller: Bill Nighy, Aimee Lou Wood, Alex Sharp

Worum gehts?
Mr. Williams (B. Nighy) ist ein älterer Verwaltungsbeamter in leitender Position im London der 1950er Jahre. Der Witwer ist stets korrekt und höflich bis zur Selbstverleugnung. Als ihm eines Tages unvermittelt eine niederschmetternde Diagnose ereilt beginnt er, sein Dasein zu hinterfragen – und ist bald vor allem für seine Kollegen nicht wieder zu erkennen.

Was soll das?
It’s complicated. Der Film ist eine Neuverfilmung des Stoffes “Ikuru” von Kurosawa, der wiederum auf dem Tolstoi-Roman “Der Tod des Iwan Iljitisch” basierte. Das Drehbuch stamm vom britisch-japanischen Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro.

Taugt das was?
Yes, indeed. Der Film erzählt seine Geschichte schnörkellos, effizient und ohne jede Eile (keine Sorge, das heisst nicht, dass er drei Stunden lang ist). Die Hauptrolle scheint Billy Nighy – bekannt geworden als alternder Rockstar in “Love Actually” – auf den Leib geschrieben, und seine Darstellung wurde zurecht für den Oscar nominiert. “Living” ist unspektakuläres, altmodisches und wirkungsvolles Kino.

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

8/10