Kurzkritik: Poker Face (Staffel 1)

Crime/Comedy, 2023

Creator: Rian Johnson; Darsteller: Natasha Lyonne, Benjamin Bratt, Simon Helberg

Worum gehts?
Charlie Cale (N. Lyonne) hat eine besondere Gabe. Sie kann ohne jeden Zweifel erkennen, ob jemand die Wahrheit sagt oder nicht. Zunächst hilft ihr das dabei, im Casino ihr Geld zu verdienen. Doch kurz darauf wird ihre Gabe zum Fluch – und Charlie muss vor denselben Auftraggebern fliehen, die eben noch aus ihrer speziellen Fähigkeit Kapital schlagen wollten…

Was soll das?
„Poker Face“ erzählt in Staffel 1 zehn Kurzgeschichten, in denen Charlie – ohne mit dieser Intention ins Rennen zu gehen – rätselhafte Todesfälle aufklärt. Die erste und letzte Folge der Staffel fungieren quasi als Rahmenhandlung. Die Bandbreite ist groß, die Schauplätze reichen von einem Barbecue-Restaurant in den Südstaaten bis zu einem einsamen Hotel in den verschneiten Rocky Mountains. In jeder Folge gibt es mindestens einen namhaften Gastauftritt – unter anderem geben sich Joseph Gordon-Levitt, Chloe Sevigny, Adrien Brody, Nick Nolte und Ellen Barkin die Ehre.

Taugt das was?
Unbedingt. Das Niveau der einzelnen Folgen schwankt zwar durchaus, aber insgesamt sind die zugrunde liegende Idee, die guten Darsteller und der lakonische Humor immer mehr als ausreichend, um für eine knappe Stunde solider bis großartiger Unterhaltung zu sorgen. Das Publikum kennt zwar das erzählerische Muster, aber viele Episoden haben überraschende Wendungen und überzeugende Spannungskurven.

Wo kann ich das gucken?
Die deutsche Heimat der Serie ist noch nicht bekannt (in den USA lief sie bei Peacock, deren Deal mit Sky hierzulande aber offenbar nicht mehr gilt…).

8/10