Kurzkritik: We Own This City

Drama/Krimi, 2022

Creators: George Pelicanos, David Simon; Darsteller: Jon Bernthal, Wunmi Mosaku, Jamie Hector, Erika Jensen

Worum gehts?
Um Korruption bei der Polizei in Baltimore, um die Folgen des Gerichtsurteils im Fall Freddie Gray, und um eine äußerst erfolgreiche Spezialeinheit. Angeführt vom charismatischen und hemdsärmligen Wayne Jenkins (J. Bernthal) genießt diese Truppe totale Narrenfreiheit – mit ungewünschten Folgen, für die sich bald auch, aber nicht nur, das FBI interessiert.

Was soll das?
„We Own This City“ hat eine ganz klare und einfache Message, die Schöpfer David Simon dem Publikum bereits mit „The Wire“ entgegen geschleudert hat: Der „Krieg gegen die Drogen“ ist verloren, die Drogen haben gewonnen. Und die ewigen Versuche, Drogenkriminalität mit harter Hand zu bekämpfen, sind zum Scheitern verurteilt, weil schon die Annahme, dass das klappen könnte, falsch ist. Als Beispiel dient erneut Baltimore und die dortigen Entwicklungen der letzten Jahre („The Wire“ war längst abgedreht, als die hier beschriebenen Ereignisse stattgefunden haben).

Taugt das was?
Ja, das tut es. „We Own This City“ wird keinen konservativen ‚Law & Order‘-Fan davon überzeugen, dass Drogen legalisiert werden sollten. Die Show wird ein Zielpublikum erreichen, welches die Sinnhaftigkeit der herkömmlichen Polizeiarbeit im „war on drugs“ längst anzweifelt. Aber die Serie ist trotzdem überzeugend, weil sie geschickt fiktive Nacherzählung mit Dokumentations-ähnlichen Montagen vermischt. Und es sind wie schon bei „The Wire“ die großartigen Figuren (und Darsteller), die dem Geschehen Leben und Glaubwürdigkeit einhauchen.

Sonst noch was?

Wo kann ich das gucken?
Bei Sky WOW (oder heisst es nur „WOW“?).

8/10