Kurzkritik: Kimi

Drama/Thriller, 2022

Regie: Steven Soderbergh; Darsteller: Zoe Kravitz, Byron Bowers, Devin Ratray, Rita Wilson

Worum gehts?
„Kimi“ ist ein fiktionaler Smart Speaker, vergleichbar mit Amazons Echo. Angela (Kravitz) wird dafür bezahlt, die künstliche Intelligenz an Stellen zu verbessern, wo sie das selbst nicht schafft. Dafür hört sie sich Aufzeichnungen von Gesprächen an – und stößt auf ein im Hintergrund hörbares Verbrechen. Um den Vorfall vorschriftsmäßig zu melden muss Angela ins Hauptquartier ihres Arbeitgebers – was ihr eigentlich unmöglich ist. Denn Angela leidet an Agoraphobie (Platzangst), die durch die Corona-Pandemie noch schlimmer geworden ist.

Was soll das?
Steven Soderberghs Film thematisiert Covid-19 eigentlich nur am Rande, aber weil der Film das Leben im Home Office sehr ausführlich zeigt, kommt er ziemlich zeitgeistig daher. Ansonsten erinnert er eher an Klassiker wie Antonionis „Blow-Up“ (bei dem ein Mord auf einem Foto festgehalten wird) oder De Palmas „Blow Out“ (bei dem es wie bei „Kimi um eine Audioaufnahme geht).

Taugt das was?
Einiges sogar. „Kimi“ überzeugt in der ersten Hälfte als psychologisches Kammerspiel, in der Angela weitestgehend alleine zuhause ihrer Arbeit nachgeht. In der zweiten Hälfte kommt dann mächtig Bewegung ins Spiel, wenn sie sich durch Seattle bewegen muss, und dabei zum Teil von finsteren Gestalten verfolgt wird. Die beiden Hälften ergeben dazu noch ein stimmiges Ganzes, nämlich einen kurzweiligen, spannenden Psychothriller, der seine Handlung geschickt verdichtet und in Sachen Pandemie und technologischer Entwicklung einen Nerv trifft.

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

8/10