Kurzkritik: Green Book

Drama, 2018

Regie: Peter Farelly; Darsteller: Mahershala Ali, Viggo Mortensen, Linda Cardellini

Worum geht’s?
Der italienisch-stämmige Familienvater Tony Vallelonga (V. Mortensen) aus der Bronx wird anno 1962 engagiert, den farbigen Jazzpianisten Don Shirley (M. Ali) auf seine Konzertreise durch den Mittleren Westen und den Süden der USA zu begleiten. Zwischen den beiden unterschiedlichen Männern entwickelt sich dabei ein ungewöhnliche Freundschaft.  

Was soll das?
„Green Book“ ist ein feelgood Road Movie mit 60’s Soundtrack, basierend auf einer „wahren“ Geschichte. Thematisch geht es um den tief in der Gesellschaft verwurzelten Rassismus, dem sich der Film aber auf vergleichsweise zahme Art annimmt.  „Green Book“ präsentiert eine versöhnliche Botschaft, für die er durchaus zu Recht einige Kritik einstecken musste. Es gibt aber auch einige starke Szenen, welche die vermeintliche „Logik“ von Rassenhass und Vorurteilen messerscharf auf den Punkt bringen.

Taucht das was?
Durchaus. Die beiden Hauptdarsteller tragen den Film weitgehend allein, Mortensens Darstellung erinnert oft sprachlich an einen gewissen Tony Soprano (irgendwie passend, weil der echte Tony Vallelonga in dieser Serie den Gangsterboss Carmine gespielt hat). Dramaturgisch ist „Green Book“ ebenfalls stark, wenn auch arm an Überraschungen. Das Ende war mir dann deutlich zu kitschig,. Dass dies der „Beste Film“ des Jahres 2018 gewesen sein soll (zumindest gab es den entsprechenden Oscar) wird man in wenigen Jahren – wenn nicht schon jetzt – eher kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen.

4/5