Filmkritik: Batman v Superman – Dawn of Justice (3D)

Batman v Superman - Dawn of Justice FilmplakatFantasy/Action, USA 2016

Regie: Zack Snyder; Darsteller: Ben Affleck, Henry Cavill, Amy Adams, Jesse Eisenberg, Gal Gadot, Jeremy Irons

Nichts geringeres als DCs Antwort auf Marvels „Avengers“ drängt mit „Batman v Superman“ auf die Leinwand, die finale Zusammenführung zweier (oder genauer mindestens dreier) Helden aus demselben Comic-Universum. Eine Riesenspektakel also mindestens, dazu die Einführung eines neuen Batman-Darstellers. Mit Ben Affleck traf das Studio da eine äußerst umstrittene Wahl. Seit Monaten bläst das Marketing Trailer und Bilder in die Welt, die ich weitgehend gemieden habe – ich hatte Lust, mir den Film ohne zu viel Vorgeschmack anzusehen.

Geholfen hat das leider wenig, denn „Batman v Superman – Dawn of Justice“ ist ein ziemlich freudloses Spektakel geworden. Was keinesfalls am düsteren Ton des Films liegt. Denn dass man sich hier vom Gekasper der „Avengers“ absetzen wollte ergibt (auch angesichts der nicht eben für ihren Humor bekannten Helden) durchaus Sinn.

Die Probleme beginnen mit dem wenig glaubwürdigen Szenario, in dem sich Batman und Superman in die Haare kriegen wie zwei achtjährige Bengel, die darum streiten wer das derbste Spielzeug hat. Auch ist total offensichtlich, dass dieser Showdown kein echter ist – DC bzw. das Studio Warner wird ja hier nicht seine beiden Cashcows in ein Celebrity Death Match schicken. Zumal mit Lex Luthor (den Jesse Eisenberg als clownesken Nerd spielt) der echte Bösewicht immer präsent ist.

Die Story verdient ohnehin diesen Namen nicht, was nicht anders zu erwarten war. Stören tut es trotzdem, weil sie auch in einer anderen Disziplin scheitert: das Geschehen wie geölt von Action-Highlight zu Action-Highlight zu geleiten, und dabei gerne auch noch für ein paar gelungene Sets und Szenen zu sorgen.

Überhaupt ist die Action eine Enttäuschung. Nicht der Effekte wegen, die hat man sich was kosten lassen. Aber Ideen sind Mangelware, es stellt sich kein „Wow“-Gefühl ein. Stattdessen wird am Ende ein Riesenmonster serviert, wie man es in den letzten 15 Jahren allzu oft so oder ähnlich gesehen hat. Der Plan war wohl, die ganze Chose durch den Dauer-Bombast so mit Bedeutung aufzuladen, dass es trotzdem irgendwie durchgeht. Fail.

Immerhin, es ist nicht alles schlecht am Film. Der mächtige Soundtrack von Junkie XL und Hans Zimmer hat mir gut gefallen. Das Set Design, die Kostüme und die Optik insgesamt können sich sehen lassen. Ben Affleck ist kein schlechter Batman, hat aber einige der miesesten Szenen abbekommen (etwa die kurze „Bruce Wayne-trainiert-wieder“-„Rocky-Balboa-Gedächtnis“-Szene). Der Rest der Besetzung ist solide bis gut ausgewählt (Gal Gadot als Wonder Woman, Jeremy Irons als Butler Alfred, Holly Hunter als aufrichtige Senatorin), wobei mir der schon erwähnte Jesse Eisenberg als junger über-nerdiger, beinahe Richtung Joker grimassierende Lex Luthor, eher auf den Geist ging.

Es überwiegt letztlich deutlich die Enttäuschung, in den gut zweieinhalb Stunden Laufzeit nur wenige starke Momente erlebt zu haben. An so unfassbar teure Großproduktionen braucht man in vielerlei Hinsicht ohnehin keine großen Ansprüche stellen, das ist (leider) klar. Es fehlt an guten Ideen, die das Publikum über das Spektakel hinaus für die Figuren einnehmen könnten. Die Inszenierung eines Showdowns zwischen dunklem Rächer und gottgleichem Erlöser bleibt oberflächlich und unglaubwürdig. Und schlussendlich ist der Entertainment-Faktor einfach zu gering.

2/5

PS: Wie ich höre hat Regisseur Zack Snyder für Comic-fans jede Menge Anspielungen auf die Vorlagen eingebaut – die konnten mir nicht auffallen, und machen den Film für Nicht-Comicleser auch leider nicht besser…