Filmkritik: Magic in the Moonlight

Magic in the Moonlight PosterComedy/Drama, USA/UK 2014

Regie: Woody Allen; Darsteller: Colin Firth, Emma Stone, Marcia Gay Harden

Woody Allen lässt sich auch 2014 nicht lumpen und hat einen neuen Film gedreht. „Magic in the Moonlight“ gehört zu den leichteren, man könnte sagen gefälligeren Filmen des Regisseurs. Die Handlung spielt in den 20er Jahren, in der Hauptrolle (die früher Woody höchstselbst gespielt hätte) gibt Colin Firth den Engländer Stanley, der als chinesischer Magier ‚Wei Ling Soo‘ das Publikum begeistert.

Nach einem Auftritt in Berlin bittet der befreundete Kollege Howard (Simon McBurney) Stanley um seine Hilfe. Die charmante junge Sophie (Emma Stone) gibt sich reichen amerikanischen Freunden in Südfrankreich gegenüber als „Medium“ aus, das mit dem Reich der toten in Kontakt treten kann. Weil Howard es nicht schafft, Sophie als Scharlatan zu überführen, soll der von sich selbst und den Gesetzen der Logik völlig überzeugte Stanley ran.

Es entwickelt sich ein weitgehend verbal geführtes Scharmützel zwischen den beiden, wobei es an den guten Hauptdarstellern liegt, dass „Magic in the Moonlight“ nicht allzu flach daherkommt. Das Gegenüberstellen von Stanleys bierernster Rationalität (zum Glück gewürzt mit außergewöhnlicher Eloquenz) und Sophies ‚Spiritualität‘ ist das zentrale Motiv des Films, neben der sich anbahnenden eigentlich unmöglichen Romanze zwischen den beiden.

Für gut 90 Minuten flockige Unterhaltung taugt das Paket, dass Woody Allen hier geschnürt hat, sehr gut. Durch den offensichtlich konstruierten Charakter des Geschehens (seitens des Drehbuchs und innerhalb der Handlung) lässt der Film allerdings echte Dramatik vermissen und begnügt sich mit beschwingt vorgetragenem Dialogwitz sowie ein paar nur bedingt ernst gemeinten Äußerungen zu den großen Fragen des Lebens. Insgesamt kein Fehlgriff, aber auch kein Highlight im umfassenden (Spät-)Werk Woody Allens. Für Fans dennoch eine Empfehlung.

4/5