In aller Kürze: „God’s Pocket“ und „Maps to the Stars“

Um es kurz zu machen habe ich mich auf beide Filme ziemlich gefreut. „God’s Pocket“ ist ein Drama mit dem großartigen Philip Seymour Hoffmann in einer seiner letzten Rollen, „Maps to the Stars“ ist der neue Film von David Cronenberg, dessen „Cosmopolis“ zuletzt eine ziemliche Enttäuschung war.

God’s Pocket“ beginnt mit einem Todesfall, der das Leben einer Reihe von Personen in einer kleinen Arbeiter-Nachbarschaft in Philadelphia durcheinander wirbelt. Das Regiedebut von „Mad Men“-Star John Slattery ist hochkarätig besetzt (neben Hoffmann sind Christina Hendricks, John Turturro und Richard Jenkins dabei), bietet aber in seiner düsteren Story wenige bemerkenswerte Szenen und hinterlässt keinen wirklich bleibenden Eindruck. Kein schlechter Film, hat man aber alles schon mal sehr ähnlich gesehen.
3/5

Mit „Maps to the Stars“ wagt sich Cronenberg ans Genre der „Hollywood-über-Hollywood“-Filme, eher von der dramatischen als von der satirischen Seite. Wobei die Grenzen da fließend sind und ohnehin eine Frage der Interpretation. Die Familie eines Kinderstars (John Cusack, Olivia Williams) wird von ihrer finsteren Vergangenheit eingeholt, eine alternde Schauspielerin (Julianne Moore) sucht verzweifelt nach der richtigen Rolle für das große Comeback, die Ankunft einer jungen Unbekannten in der Stadt ist mit allem rätselhaft verbunden. Der Blick auf die Charaktere in dem betont schmucklos inszenierten Film ist scharf und gnadenlos. „Maps to the Stars“ mag insgesamt ein realistisches Gesellschaftsportrait sein – sich das anzusehen ist allerdings ein recht zähes Vergnügen.
3/5