Into the Wild

Jon Krakauers Nacherzählung des Lebens des jungen Aussteigers Chris McCandless ist eine mitreißende und interessante Geschichte. Die nun erschienene Verfilmung des ganzen ist mit reichlich Vorschußlorbeeren in Deutschland angekommen, Regie führte Sean Penn, dessen frühere Filme „Indian Runner“ und „Das Versprechen“ beide sein Können als Regisseur bewiesen. In Emile Hirsch hat Penn zudem einen jungen, begeistert in der Rolle des lebenslustigen Zivilisationsverweigers badenden Darsteller gefunden. Der Film folgt McCandless von seinem Abschluss am College bis zum Ende seiner langen Reise, die ihn quer durch die ganze Weite des nordamerikanischen Kontinents führt. Anders als im Buch scheinen die Zeitsprünge und Perspektivwechsel jedoch nicht ganz so gut zu passen, da hätte eine klassisch chronologische, auf den bekannten Fakten basierte Erzählung vielleicht noch etwas mehr Wucht entfalten können. Die Abenteuer des enthusiastischen jungen Mannes sind trotzdem locker die filmische Reise wert, auf die Penn seine Zuschauer einlädt, und man braucht sicher nicht selber mit der Zivilisation besonders arg auf dem Kriegsfuß zu stehen, um sich ausreichend in die Rolle des (Anti-)Helden hineindenken zu können. Und zwischen hunderten effektgeladenen, vor Story-Kniffen strotzenden Produktionen punktet „Into the Wild“ dazu mit erfrischender Naivität und beeindruckenden Naturaufnahmen.
8/10

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