Comedy, 2025
Regie: Andrew DeYoung; Darsteller: Tim Robinson, Paul Rudd, Kate Mara
Ich muss gestehen, mir war Hauptdarsteller Tim Robinson vor „Friendship“ kein Begriff. Der Mann ist offenbar ein berühmter Komödiant, war bei „Saturday Night Live“ aktiv, und hatte mehrere Jahre eine erfolgreiche Nexflix-Show namens „I think You Should Leave with Tom Robinson“. Robinson ist bekannt für Off-Beat Comedy, mit Tendenz zum Fremdschämen für die von ihm gespielten Charaktere.
So ist es auch in „Friendship“. Robinson spielt den Familienvater und Ehemann Craig, dessen Durchschnittsexistenz akut geprägt ist von der Krebserkrankung, die seine Frau Tami frisch überstanden hat. Craig beginnt dann unverhofft eine Bromance mit dem charismatischen neuen Nachbar Austin (Paul Rudd). Der sozial wenig erfolgreiche Craig blüht an der Seite seines neuen Freundes regelrecht auf.
[LEICHTE SPOILER]
So weit, so gut. Der Anfang des Films ist gelungen und unterhaltsam, getragen von zwei starken Darstellern. Doch es dauert nicht lange, bis die „Friendship“-Situation kippt – und Craig wieder zu dem schwierigen bis unausstehlichen Kerl wird, der er offenbar immer war – nur dass er jetzt noch zutiefst beleidigt ist, weil Austin ihm die Freundschaft gekündigt hat. Ab diesem Moment wird es zwar hin und wieder noch mal komisch (wenn auch meist auf sehr unangenehme Art), aber die Glaubwürdigkeit des Geschehens geht direkt den Bach runter.
Denn Craig ist – wie schon geschrieben – schlicht nicht auszuhalten. Und wie irgend jemand in seinem Umfeld – seine Frau, seine Kollegen, Nachbarn oder Freunde – es jemals mit ihm ausgehalten haben könnte, ist komplett unklar. Damit fällt dann das gesamte Szenario in sich zusammen. Man kann es natürlich weiter mit dem Underdog halten, so wie man die Figuren von Adam Sandler oft auch dann noch anfeuert, wenn sie sich total daneben benehmen. Aber bei Sandler scheint eben immer durch, dass da irgendwo ein guter Kern ist, das Herz am rechten Fleck.
Craig ist keine solche Figur. Er ist eine fürchterliche Person. Nicht falsch verstehen: Tim Robinson spielt eine solche Rolle offensichtlich nicht zum ersten Mal, und er macht das absolut großartig und überzeugend. Für eine unterhaltsame Komödie, die einen ein bisschen packt und bis zum Finale unterhält, reicht das aber nicht. Oder es ist einfach nicht nach meinem Geschmack…
Wo kann ich das gucken?
Unklar, es gibt noch keinen Starttermin.
5/10