Kurzkritik: 28 Years Later

Horror/Drama, 2025

Regie: Danny Boyle; Darsteller: Aaron Taylor-Johnson, Jodie Comer, Ralph Fiennes, Alfie Williams

Um ehrlich zu sein habe ich nur rudimentäre (grundsätzlich positive) Erinnerungen an den ersten Film dieser Reihe. Und – aus welchen Gründen auch immer – quasi keine an den zweiten Teil. Ist aber irgendwie auch egal, ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass mir für das Verständnis der Handlung oder des Szenarios von „28 Years Later“ etwas gefehlt hat.

28 Jahre nach Ausbruch der Zombie-Infektion ist aus den britischen Inseln (und Irland) eine Quarantäne-Zone geworden, während auf dem europäischen Festland wieder normales Leben möglich ist. Eine Gruppe Überlebender hat sich auf eine kleine Insel zurückgezogen, die nur bei Ebbe mit dem Festland verbunden und somit ausreichend vor den Zombies geschützt ist. Ganz ohne gefährliche Ausflüge auf dieses Festland kommen die Bewohner allerdings nicht aus. Feuerholz und einige andere lebenswichtige Dinge müssen regelmäßig beschafft werden.

Der 12-Jährige Spike begleitet seinen Vater Jamie zum ersten Mal bei einem solchen Ausflug – was beinahe grandios schiefgeht. Die beiden kommen nur mit Müh und Not heile wieder nach Hause. Und trotzdem geht Spike bald auf eigene Faust erneut auf Wanderschaft…

„28 Years Later“ entwickelt sich nach der grundsätzlichen Einführung in das Szenario und die Figuren, zu einer Mischung aus Road-Movie und Coming-of-Age-Geschichte, die im Rahmen eines Zombie-Horrorfilms stattfinden. Mit dem von Ralph Fiennes gespielten Arzt bekommt das Ganze einen Touch von „Apocalypse Now“, allerdings etwas weniger düster (wenn auch brutaler).

Die Darstellung der Zombies und die vielen Verfolgungsjagden finde ich handwerklich äußerst gelungen, erfinden das Genre aber auch nicht gerade neu. Das gilt auch für die „Zombie-Apocalypse als Metapher“-Thematik, die hier natürlich auch nicht fehlt. Pluspunkte sammelt der unkomplizierte, schnörkellose Plot, der sich auf die emotionalen Komponenten der Situation konzentriert, ohne in Klischees oder Ende-der-Welt-Kitsch zu kippen.

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

7/10