Kurzkritik: True Detective – Night Country

Drama/Krimi/Horror, 2024

Creator: Issa Lopez; Darsteller: Jodie Foster, Kali Reis, John Hawkes, Isabella LaBlanc, Finn Bennett

Worum gehts?
Ein Gruppe von Wissenschaftlern, die an einer Station in Alaska Forschung betreiben, stirbt auf mysteriöse Art und Weise. Zwei Frauen leiten die nur mühsam voran schreitenden Ermittlungen: Liz Danvers (Jodie Foster), die grummelige Polizeichefin der benachbarten Kleinstadt, und die kampferprobte, von inneren Dämonen auf die Probe gestellte State Trooperin Evangeline Navarro (Kali Reis). Die beiden eint eine gemeinsame Vergangenheit – sowie die Ermittlungen in einem zurückliegenden, ungelösten Mordfall – der möglicherweise mit den toten Forschern zusammenhängt…

Was soll das?
Mit Issa Lopez als neuer kreativer Kopf der Staffel rücken dreidimensionale weibliche Figuren ins Zentrum, was seitens des Senders sicherlich als Reaktion auf die Kritik an den bisherigen Staffeln zu bewerten ist. „Night Country“ verhandelt eine Menge Themen: Indigene Identität, schiefe, scheinbar zementierte Machtgefüge, die dunklen Seiten des Kapitalismus, einen ganzen Blumenstrauß traumatischer Verlust-Erfahrungen, Paranoia, Suizid und Verschwörungstheorien. Die Stimmung ist im wahrsten Sinne des Wortes unfassbar düster – zu Beginn der Handlung bricht die Polarnacht an.

Taugt das was?
Ja. Atmosphärisch und in Sachen Figurenzeichnung ist „True Detective – Night Country“ nah dran an einem großen Wurf. In Sachen Timing und Plotting muss man allerdings ein paar Abstriche machen, im Mittelteil wirkt die Serie manchmal, als hätte sie selbst den Überblick verloren, worum es eigentlich geht. Das legt sich aber gegen Ende wieder, wenn die Serie ihre vielen Motive und Erzählstränge ziemlich souverän ins Ziel bringt.

Wo kann ich das gucken?
Bei Sky / WOW.

8/10