Kurzkritik: Oppenheimer

Drama/Biografie, 2023

Regie: Christopher Nolan; Darsteller: Cillian Murphy, Emily Blunt, Robert Downey Jr., Florence Pugh, Matt Damon

Worum gehts?
Um das Leben und Wirken von J. Robert Oppenheimer, dem „Vater der Atombombe“. Dabei stellt der Film ein spätes Kapitel seiner Lebensgeschichte ins Zentrum: die Verhandlung über seine Sicherheitsfreigabe als offizieller Berater der US-Regierung Mitte der 50er Jahre. Zu diesem Zeitpunkt hat der Wissenschaftler eine stattliche Zahl von Feinden in Regierungskreisen und unter den ehemaligen Kollegen.

Was soll das?
Während sich „Oppenheimer“ vordergründig über weite Strecken der Rahmenhandlung an der (aus heutiger Sicht nicht ganz so spannenden) Frage abarbeitet, ob die Titelfigur ein Kommunist war, geht es auf einer tieferen Ebene um das Vermächtnis, dass Oppenheimer und seine Forscherkollegen der Welt hinterlassen haben. Und darum, was die Regierung der USA als oberste Befehlsgewalt des Militärs daraus gemacht hat – und machen wird.

Taugt das was?
Ja. Regisseur Nolan („The Dark Knight“, „Inception“) zieht alle Register des von ihm meisterhaft beherrschten Überwältigungskinos. Grandiose Bilder, die die Welt der Atomphysik und nuklearer Zerstörungskraft erlebbar machen; ein Ensemble großartiger Darsteller bis in die kleinste Nebenrolle; eine verschachtelte Erzählweise, die sich bemüht, maximale Spannung zu generieren (obwohl zumindest der Audgang bzgl. der Atombombe ja bereits feststeht). Manchmal ist der ganze Zauber aber auch einfach „too much“. Man wünscht sich dann eine reduzierte Erzählung, den Verzicht einiger (Rand-)Figuren und eine klareren Fokus. Weniger hätte hier tatsächlich mehr sein können.

Wo kann ich das gucken?
Ab dem 22. November auf BluRay und vermutlich als Pay-per-View im Streaming.

7/10