The Magnificent Seven 2016

Filmkritik: Die Glorreichen Sieben

The Magnificent Seven 2016Western, USA 2016 (Originaltitel: The Magnificent Seven)

Regie: Antoine Fuqua; Darsteller: Denzel Washington, Chris Pratt, Ethan Hawke, Haley Bennett, Peter Sarsgaard

Fangen wir mal mit den positiven Aspekten dieses ‚zweifachen‘ Remakes (John Sturges Original war seinerseits ein Western-Remake von Kurosawas „Sieben Samurai“) an. „Die Glorreichen Sieben“ sieht stylisch aus, bietet ein beachtliches Darsteller-Ensemble auf und hat trotz gut zwei Stunden Laufzeit keine echten Längen.

Es ist auch schön zu sehen, dass in der ethnischen Zusammensetzung der Hauptfiguren ein Fortschritt zu erkennen ist. Nicht nur führt ein Schwarzer die Truppe an, es kämpfen gar ein Comanche und ein Asiate an seiner Seite. Auch ein Mexikaner ist dabei, was allerdings auch für das Original us dem Jahr 1960 gilt (damals gespielt von Horst Buchholz – diesmal wird die Rolle auch von einem echten Mexikaner gespielt).

Meine Erinnerung an die genaue Handlung der Vorlage ist recht dünn, der Rahmen ist allerding gleich geblieben. Eine von raffgierigen Gewalttätern bedrohte Gemeinde ersucht einen einsamen Revolver-Helden um Hilfe. Dieser formiert eine Truppe von mehr oder minder professionellen Abenteurern, die das Problem mit Waffengewalt lösen sollen.

Auch wenn meine Erinnerung dünn ist, es darf doch als sicher gelten – so ein Gemetzel wie in Antoine Fuquas Film hat es in der Vorlage nicht gegeben. Nicht nur im letzten Akt – einem halbstündigen Mega-Shootout – wird geballert, was das Zeug hält. Der Bodycount ist locker auf einem Level mit den Schwarzenegger- oder Stallone-Filmen der 80er.

Grundsätzlich funktioniert die einfache Story aber sehr gut, die Formel hat sich schließlich nicht umsonst über Jahre bewährt. Der Kampf der tapferen Außenseiter gegen die zahlenmäßig krass überlegenen Bösewichter, die aufrichtige Dankbarkeit der „kleinen Leute“, die ‚Bromance‘ zwischen den Figuren, und nicht zuletzt hier auch der Humor sorgen für einen anständigen Unterhaltungsfaktor.

Was den neuen „Glorreichen Sieben“ fehlt ist letztlich eine echte Daseinsberechtigung. Der Film ist keineswegs schlecht geworden, hat aber keine Qualitäten jenseits des Prädikats „zeitgemäßer Neuverfilmung“ zu bieten. Die Darsteller schlagen sich wacker, doch werden die Figuren hier nicht den Status der von Steve McQueen, Yul Brunner oder Charles Bronson gespielten Vorbilder erreichen. Aber das hat wohl auch keiner im Vorfeld erwartet – weder auf Seiten der Filmschaffenden noch das Publikum.

3/5