Filmkritik: What We Do in the Shadows (5 Zimmer, Küche, Sarg)

What We Do in the Shadows FilmplakatKomödie, Neuseeland 2014

Regie: Jemaine Clement, Taika Waititi; Darsteller: Jemaine Clement, Taika Waititi, Jonathan Brugh

Auf die Idee, eine Mockumentary über eine Vampir-WG in Wellington, Neuseeland, zu drehen, muss man erst einmal kommen. Wer mit „Flight of the Conchords“ vertraut ist, der ahnt vielleicht schon, dass das Ergebnis eine ziemliche Farce sein würde. Jemaine Clement, die bebrillte Hälfte der Slacker-Band aus der gleichnamigen Serie, stand hier vor und hinter der Kamera, und seine Handschrift ist klar zu erkennen.

Die Vampir-WG besteht aus vier Männern im Alter zwischen knapp 200 bis 8000 Jahren und schlägt sich zum Großteil mit alltäglichen Problemen herum. Deacon hat sein 5 Jahren keinen Abwasch mehr gemacht und fühlt sich auch nicht zuständig. Vladislav hat seit seinem legendären Kampf mit „The Beast“ seine Superkräfte verloren, der herrlich bescheuert dreinblickende Viago (rechts oben auf dem Poster) ist der gute Geist im Haus. Peter, der schon das Mittelalter miterlebt hat, fristet sein Dasein in einem steinernen Sarg im Keller.

Die Runde erweitert und dezimiert sich im Laufe der Zeit, denn die Vampire sind keine ganz großen Strategen in Sachen „Geheimhaltung“. So gesellen sich einige Kandidaten zu ihnen, die selbst gern unsterblich wären. „What We Do in the Shadows“ nimmt seine Helden in gewisser Hinsicht ernster, als das andere Vampirfilme tun, stellt sie aber auch auf liebevolle Art und Weise als Kinder-im-Geiste dar. Auch ein Treffen mit Werwölfen ist an einer Stelle nicht zu vermeiden, nur gut, dass Neuseeländer einfach immer so nette Charaktere sind.

„What We Do in the Shadows“ lässt sich am ehesten als eine Mischung aus „Only Lovers Left Alive“ und „Flight of the Conchords“ beschreiben. Schrullige Typen, anarchischer und oft alberner Humor, sowie die Lust an liebevoll inszenierten, völlig dämlichen Situationen zeichnen den Film aus. Die Idee, das ganze als Fake-Dokumentation zu präsentieren, passt sehr gut zur Selbstironie der Sache. Nicht jeder wird den speziellen Humor mögen und an den ‚Kiwi-Vampiren‘ seinen Spaß haben – mir hat es jedenfalls hervorragend gefallen.

4/5